IG Metall will wieder Flächentarifvertrag in Siemens-Werk Bocholt

Eineinhalb Jahre nach dem spektakulären Tarifabschluss im Siemens-Werk Bocholt will die IG Metall den vereinbarten Sonderweg wieder verlassen.

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  • dpa

Eineinhalb Jahre nach dem spektakulären Tarifabschluss im Siemens-Werk Bocholt will die IG Metall den vereinbarten Sonderweg wieder verlassen. Die Gewerkschaft wolle aus dem Ergänzungstarifvertrag über mehr Arbeit bei gleichem Lohn für Standortsicherung wieder aussteigen und zum Flächentarifvertrag zurückkehren, sagte der 1. Bevollmächtigte der Gewerkschaft in Bocholt, Heinz Cholewa, am Mittwoch. Der für das Werk geltende Ergänzungstarifvertrag laufe zum 30. Juni 2006 aus.

Cholewa teilte mit, die Mitarbeiter vermissten einen großen Teil der Gegenleistungen, die der Siemens-Konzern seinerzeit für fünf Stunden unbezahlte Arbeitszeit pro Woche in Aussicht gestellt habe. "Vor allem an Investitionen und neuen Produkten mangelt es nach wie vor", bemängelte Cholewa. Angestrebt werde, zum Flächentarifvertrag der Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen bei langfristiger Standort- und Beschäftigungsgarantie zurückzukehren.

Das Werk hat nach Angaben der IG Metall 1800 Mitarbeiter. In Bocholt werden schnurlose Festnetz-Telefone hergestellt. Die Einheit firmiert unter dem Namen Siemens Home and Office Communication Devices GmbH. Das Werk Kamp-Lintfort, für das die Vereinbarung ebenfalls galt, ging im Rahmen der Veräußerung der Siemens-Handy-Sparte in den Besitz von BenQ über. (dpa) / (jk)