IPv6 für zuhause
Eine Firmware für den verbreiteten WLAN-Breitbandrouter WRT54G holt IPv6 auch für Privatanwender in Reichweite.
Der US-amerikanische Provider EarthLink hat für den beliebten WLAN-Breitband-Router WRT54G eine eigene Firmware mit IPv6-Unterstützung erstellt und stellt auch gleich die nötige IPv4/IPv6-Tunnelfunktion bereit. Dank der GPL musste der Hersteller Linksys wie auch andere seine Sourcen veröffentlichen, und so entstand ein Strauß verschiedenster Erweiterungen für die WRT54G-Modelle.
IPv6 benötigt heutzutage zwar kein Internet-Surfer, denn es macht das Surfen weder schneller noch bunter. Mittelfristig wird v6 aber interessant, denn die alte Version 4 des Internet Protocol kann mit ihren 32 Bit langen Adressen "nur" rund vier Milliarden Hosts unterscheiden. IPv6 räumt mit der Knappheit gründlich auf, indem es 128 Bit lange Adressen verwendet. Außerdem bringt es ein Feature zurück, das mit dem Aufkommen des öffentlichen Internet verschwand: Jeder Rechner ist individuell adressierbar, ohne dass man sich mit dem bei NAT (Network Address Translation) erst mühsam zu konfigurierenden Port Forwarding herumschlagen muss.
Der private Web-Server für die Urlaubsfotosammlung wird stets unter der gleichen Adresse erreichbar sein, Dienste wie Dyndns werden entbehrlich. Die Erreichbarkeit bedeutet natürlich auch, dass alle eigenen Rechner mit IPv6 weltweit zu sehen sind. So lässt die derzeit noch als Prototyp deklarierte EarthLink-Firmware in der Grundeinstellung ankommenden Verkehr nur für SSH (TCP-Port 22) sowie UDP-Ports über 1024 herein.
In Europa bieten zahlreiche größere und kleinere Internet-Provider IPv6 an, eine Übersicht aktiver Adressbereiche -- auch für andere Regionen und nach Ländern -- liefert SixXS. Bei Windows Server 2003 und XP ab Service Pack 1 ist IPv6 integriert, bei älteren XP-Versionen muss man es nachträglich installieren. Für Windows NT4 und 2000 bietet Microsoft ein Addon an. Die Implementierungen vor Server 2003 und XP-SP1 sind experimentell, Hinweise zum Einsatz sollte man beachten. Unter Linux und den verschiedenen BSD-Varianten gehört IPv6 schon seit längerem zur Standardausstattung.
Für Grundlagen, Spezifikationen und weitere Berichte zu IPv6 siehe: (ea)
- Eine eigene Internet-Geographie vs. nationale Grenzen für die virtuelle Welt
- IPv6 über Satellit: Jetzt nur noch miteinander reden lernen ...
- Deutsche Provider investieren in IPv6
- IPv6: USA wollen nicht zurückfallen
- DeNIC startet IPv6-Nameserver in Rootzone
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- Forscher sprechen global IPv6
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- Gemeinsame IPv6-Feldtests von China und Japan
- Europa soll bei Einführung von IPv6 aufholen
- Orakeln über das Ende von IPv4"
- IPv6 vs. IPv4: Wann werden die IP-Adressen knapp?
- (IPv6-)Wunder dauern etwas länger
- Internet Protocol, Version 6 (IPv6), Specification, RFC 2460
- IPv6 Forum
- IPv6 -- eine Übersicht, Uwe Toenjes, IPv6 Forum
- Das nächste Netz -- IPv6 wird zum Protokoll-Unterbau des Internet, Felix von Leitner, c't 16/2001, S. 202 (kostenpflichtiger Download)