IT-Transformation: In DACH-Region zählt das Geld, in USA der Innovationstrieb

Was motiviert Firmen, ihre IT zu modernisieren? Eine Studie von NTT Data Business Solutions vergleicht internationale Vorhaben.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.

Während deutsche Unternehmen ihre Geschäftsprozesse vor allem verändern, um Geld zu sparen, treibt US-Firmen primär der Innovationstrieb an. Das zumindest wollen das SAP-Beratungshaus NTT DATA Business Solutions und der IT-Dienstleister Natuvion im Rahmen der "Transformationsstudie 2023" herausgefunden haben. Die Studie untersucht unter anderem die Motivation für Transformationsprojekte, aber auch Hemmnisse und vergleicht Unternehmen international.

Insgesamt gaben 46 Prozent der Befragten an, dass notwendige organisatorische Anpassungen der Auslöser für die Transformation der IT-Infrastruktur und -Prozesse sind. An zweiter und dritter Stelle folgen Kostensenkungen und die Verbesserung des Kundenservice mit jeweils 36 Prozent. Das Erreichen von ESG-Zielen (Environmental, Social and Governance) war dagegen nur für 14 Prozent der Firmen ein Motivationsfaktor für die Transformation.

Im Vergleich der Region zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede: So steht in der DACH-Region das Ziel der Kostenersparnis an erster Stelle der Motivationsfaktoren (43 Prozent). In den USA rangieren organisatorische Anpassungen mit Abstand an erster Stelle (59 Prozent), im Gegensatz zu Deutschland spielen dort aber auch die Einführung neuer, innovativer Geschäftsmodelle und die schnellere Reaktion auf den Markt zentrale Rollen (siehe Grafik).

Was motiviert Unternehmen? Der Regionen-Vergleich zeigt die verschiedenen Schwerpunkte.

(Bild: NTT Data Business Solutions)

Auch bei der Frage, welche Abteilungen in den Prozess eingebunden sind, unterscheiden sich die europäischen von den US-amerikanischen Unternehmen. Während die Personalabteilung in der DACH-Region nur bei 11 Prozent der Unternehmen involviert war und damit an neunter Stelle lag, war die HR-Abteilung in den USA bei einem Viertel der Unternehmen eingebunden und lag damit auf dem dritten Platz. Umgekehrt waren im deutschsprachigen Raum die Abteilungen Finanzen und Controlling – dem Ziel der Kostenreduktion entsprechend – bei mehr als einem Drittel der Projekte und damit besonders häufig involviert.

In Deutschland zählen die Finanzen stärker als anderswo.

(Bild: NTT Data Business Solutions)

Mangelndes Know-how bei den Beschäftigten und fehlende Ressourcen (39 und 32 Prozent) waren die am häufigsten genannten Umstellungshemmnisse. Dementsprechend gaben 46 Prozent der Unternehmen, die ihr Transformationsprojekt bereits abgeschlossen haben, an, dass sie heute mehr Ressourcen dafür bereitstellen würden - 38 Prozent hätten gerne mehr Zeit eingeplant.

Für die "Transformationsstudie 2023" befragten NTT Data Business Solutions und Natuvion insgesamt rund 600 CEOs, CIOs und IT-Entscheider bis Anfang 2023. Alle Befragten stammen aus Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern und laufenden oder abgeschlossenen Transformationsprojekten. Die Studie unterscheidet zwischen der DACH-Region, Großbritannien, den skandinavischen Ländern und den USA. Der vollständige Report kann bei NTT Data gegen Angabe der persönlichen Daten heruntergeladen werden.

(jvo)