Indien: Apples "nächste Wachstumsmaschine"

Die Analysten von Morgan Stanley glauben, dass Apple auf dem Subkontinent Erfolg haben wird – und haben daher ihr Kursziel angehoben.

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Noch immer ist Apples Marktkapitalisierung auf einem Hoch von über drei Billionen US-Dollar. Analysten des Bankhauses Morgan Stanley glauben, dass das auch künftig so bleibt und der Unternehmenswert sogar noch steigt. Sie erhöhen ihr Kursziel auf 220 Dollar – gestern standen die Apple-Anteilsscheine bei 193,73 Dollar mit 0,13 Prozent leicht im Minus. Die Begründung der Banker für ihren Optimismus: Sie glauben, dass Apple Indien zu einem neuen großen Wachstumsmarkt machen kann.

Der Subkontinent, der sich mit China um den Titel des bevölkerungsreichsten Landes des Planeten streitet, steht bei Apple tatsächlich mittlerweile ganz oben auf der Agenda. Das Unternehmen erhofft sich, in Indien die Strategie aus der Volksrepublik zu wiederholen. Bei dieser wurde China zunächst zum Produktionsstandort Nummer eins, später auch zum zweit- beziehungsweise drittgrößten Markt für das Unternehmen. In Indien erwartet das Team um Apple-Boss Tim Cook, dass eine wachsende Mittelschicht mehr und mehr zu iPhone, iPad und Co. greift. Gleichzeitig fließen Milliarden Dollar in den Ausbau der Produktion.

Laut dem jüngsten Morgan-Stanley-Bericht an Investoren soll Indien somit zu "Apples nächster Wachstumsmaschine" ("Apple next growth frontier") werden. Das Land könne in den kommenden fünf Jahren zur Quelle von 15 Prozent des Umsatzwachstums werden. Gleichzeitig erwarten die Analysten, dass auch die installierte Basis – also die Gesamtzahl aller im Markt befindlichen Apple-Geräte – dank Indien um 20 Prozent wächst.

Wie realistisch das ist, bleibt abzuwarten. Aktuell gelang es Apple im vergangenen halben Jahrzehnt nur, dank Indien um insgesamt zwei Prozent beim Umsatz zu wachsen, so Schätzungen. Der jährliche Erlösanteil ist mit sechs Milliarden Dollar für Apple-Verhältnisse klein – China macht wohl über zwölfmal so viel Umsatz. Morgan Stanley glaubt, dass Indien in den kommenden zehn Jahren bis zu 170 Millionen neue Apple-Kunden stellt. Bis 2032 sei damit zu rechnen, dass zehn Prozent aller User aus Indien stammen. Laut lokalen Umfragen interessieren sich die indischen Bürger auch zunehmen für High-End-Geräte – und nicht wie zuvor für Refurbished-Modelle oder Einsteiger-iPhones.

Auch blieben Nutzer lange bei Apple – bis zu 82 Prozent der Käufer bewegen sich die kommenden Jahre über im Ökosystem, bei Samsung lag die Rate nur bei 60 Prozent. "Alles in allem bedeutet dies, dass Indien für den Wachstumsalgorithmus von Apple in den nächsten 5+ Jahren genauso wichtig sein wird wie China in den letzten 5 Jahren, was unserer Meinung nach heute vom Markt unterschätzt wird."

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(bsc)