iPhone: Wie Apple Indiens Exportstatistik treibt

Mehr und mehr iPhones werden in Indien gefertigt – bald könnte es der zweitwichtigste Standort nach China sein. Das lässt sich nun auch statistisch nachweisen.

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(Bild: WDnet Creation/Shutterstock.com)

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Apple ist derzeit dabei, seine Produktionskapazitäten in Indien massiv auszubauen. Fertiger des Konzerns investieren Milliarden in neue Fabriken, so dass der Standort bald zum zweitwichtigsten weltweit werden könnte – nach der Volksrepublik China. Erstmals wird dies nun auch statistisch spürbar: Smartphones landeten in der Top 5 der wichtigsten Exportartikel Indiens für das jüngste Fiskaljahr. Grund soll das iPhone sein. Zuvor war die Kategorie nur auf Platz 9 in der Gesamtexportstatistik. Das berichten örtliche Medien.

Apple soll inzwischen bis zu sieben Prozent seiner iPhone-Produktion auf dem Subkontinent haben. Zuletzt hatte Apples wichtigster iPhone-Monteur Foxconn angekündigt, eine halbe Milliarde US-Dollar in eine neue Fabrikation zu stecken – in der ersten Phase. Sie wird von der Foxconn-Tochter Foxconn Interconnect Technology in Kongara Kalan im Rangareddy-Distrikt von Hyderabad gebaut.

Da Apple so gut wie keine eigenen Fabriken mehr betreibt, laufen die Investments auf dem Subkontinent indirekt ab: Der Konzern beauftragt Fertiger wie Foxconn, Luxshare, Wistron oder Pegatron, Komponenten und Produkte herzustellen, die dann wiederum die entsprechenden Kapazitäten schaffen. Apple selbst baut mittlerweile erste eigene Ladengeschäfte in Indien auf. Das Unternehmen verspricht sich eine ähnliche Anordnung wie in China: Neben der Produktion soll sich auch ein großer lokaler Markt etablieren.

Aktuell sind Smartphones in Indien auf Platz 5 unter den wichtigsten Exportartikeln Indiens, gefolgt von Diesel, Diamanten, Flugtreibstoff und Benzin. Die gesamte Kategorie verdoppelte sich ungefähr – von 5,4 Milliarden US-Dollar im Vorjahr auf nun 10,9 Milliarden. Es wird geschätzt, dass Apple für ungefähr die Hälfte dieser Summe verantwortlich sein soll. Ist dies korrekt, wäre das Wachstum in der indischen iPhone-Herstellung noch deutlich stärker gewesen als bislang allgemein vermutet.

Allerdings läuft auch nicht immer alles rund in dem Fertigungsmarkt. So hatte Apple anfangs Schwierigkeiten, in den Fabriken die aus China gewohnte Qualität zu erzielen. Es fehlt an der gigantischen Lieferkette der Volksrepublik, so dass Apple auch dafür sorgen muss, dass möglichst auch ein Netz lokaler Zulieferbetriebe entsteht. Auch in Sachen Arbeitnehmerrechte stößt Apple an Grenzen: Der Konzern will daher etwa politisch durchsetzen, seine Fabriken länger betreiben zu können – ungefähr auf dem Niveau von China. Gewerkschafter halten das für problematisch.

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(bsc)