Infineon-Aufsichtsratschef Kley tritt nicht erneut an

Der umstrittene Aufsichtsratchef des angeschlagenen Chipherstellers gab sich optimistisch, dass es mit Infineon ohne die Belastung durch die insolvente Speicherchip-Tochter Qimonda wieder aufwärtsgehen werde: "Qimonda ist eine traurge Geschichte."

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  • dpa

Der umstrittene Aufsichtsratschef des Halbleiterherstellers Infineon, Max Dietrich Kley, wird sein Amt im kommenden Jahr abgeben. Er werde sich auf der Hauptversammlung im Februar 2010 nicht zur Wiederwahl stellen, kündigte er in einem Interview der Tageszeitung Die Welt an. "Zudem werden wir den Aufsichtsrat von 16 auf zwölf Personen verkleinern", sagte Kley. Er war vor drei Monaten auf der Hauptversammlung mit 50,03 Prozent der Stimmen nur äußerst knapp von den Aktionären entlastet worden.

Berichte über Spannungen innerhalb der Führungsspitze des angeschlagenen Halbleiter-Konzerns wies Kley indessen zurück. "Es gibt bei Infineon keinerlei Missstimmung zwischen Vorstand und Aufsichtsrat", sagte er dem Blatt. Trotz der anhaltenden Verluste stellte Kley sich hinter Infineon-Chef Peter Bauer: "Er treibt die notwendigen Veränderungen energisch voran und setzt sie zielgenau um."

Kley gab sich optimistisch, dass es mit Infineon ohne die Belastung durch die insolvente Speicherchip-Tochter Qimonda wieder aufwärtsgehen werde. "Qimonda ist eine traurige Geschichte", sagte er. "Da wir davon entlastet sind, wird sich Infineon auch in der Krise gut schlagen." Infineon-Vorstandschef Bauer sagte der Zeitung, dass momentan keine weiteren Personalkürzungen geplant seien. Am 1. April war das Insolvenzverfahren für die Infineon-Tochter Qimonda eröffnet worden. Grund waren finanzielle Probleme aufgrund des Preisverfalls bei Halbleitern.

Zu möglichen Gesprächen mit der Bundesregierung über Staatshilfen wollte sich Kley nicht äußern. Infineon brachen infolge der Wirtschaftsflaute die Aufträge weg, es fielen hohe Verluste an. Vor einer Woche hatte das Unternehmen angekündigt, über eine neue Anleihe im Nennwert von rund 200 Millionen Euro frisches Geld besorgen zu wollen.

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(dpa) / (jk)