Infineon verliert weiter an Boden

Im vergangenen Quartal hat der Halbleiter-Konzern 747 Millionen Euro umgesetzt und damit 29 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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Die Wirtschaftsflaute hat dem Halbleiter-Konzern Infineon im zweiten, mit dem März beendeten Geschäftsquartal zugesetzt. Der Umsatz sank gegenüber dem bereits schwachen ersten Vierteljahr um 10 Prozent auf 747 Millionen Euro und gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres um 29 Prozent, wie das Unternehmen heute mitteilt. Unterm Strich verringerte sich der Verlust jedoch insbesondere durch geringere Qimonda-Lasten von 404 Millionen im ersten Quartal auf 258 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte Infineon 1,37 Milliarden Euro in roten Zahlen geschrieben.

"Die Maßnahmen zur Kostensenkung zeigten deutliche Effekte, und der Umsatz entsprach trotz des schwierigen operativen Umfelds unseren Prognosen", sagte Vorstandssprecher Peter Bauer. Mit den Schwerpunkten Energieeffizienz, Kommunikation und Sicherheit ziele sein Unternehmen auf Wachstumsmärkte. In den neuen Kooperationen mit Bosch und Toyota bei Kfz-Leistungshalbleitern und mit Nokia bei Single-Chip-Plattformen für GSM/GPRS und EDGE werde die Wettbewerbsfähigkeit der Infineon-Produkte belegt.

Im zweiten Quartal hat Infineon im Vergleich zum Vorquartal weiter massiv Lagerbestände abgebaut, indem die Produktion auf ein Niveau noch unter dem des Vorquartals gesenkt wurde. Die Zahl der Mitarbeiter schrumpfte von Ende September bis Ende März von 29.100 auf 26.400. Um die Kosten weiter zu senken, wird es bei Infineon Kurzarbeit und unbezahlten Urlaub an allen deutschen Standorten geben.

Im laufenden dritten Quartal geht der Konzern nun allerdings davon aus, dass sich der Markt etwas erholt. Im Vergleich zum zweiten Geschäftsquartal soll der Umsatz wieder um 10 Prozent steigen. Auch den Verlust will das Unternehmen verringern. Die operative Marge soll im negativen mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich herauskommen. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet Infineon einen Umsatzrückgang um 20 Prozent. (anw)