Infineon hebt Prognose leicht an

Nach einer Geschäftsbelebung hat der deutsche Halbleiterkonzern seine Prognose für das dritte Quartal des Geschäftsjahres leicht angehoben.

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  • dpa

Nach einer Belebung auf dem Halbleiter-Markt hat der angeschlagene Chipkonzern Infineon seine Erwartungen für das dritte Geschäftsquartal leicht angehoben. Im Vergleich zum Vorquartal werde mit einem Umsatzanstieg gerechnet, der "knapp oberhalb" der zuletzt prognostizierten zehn Prozent liege, teilte das Unternehmen am heutigen Donnerstag in München mit. Infineon-Chef Peter Bauer führte das bessere Abschneiden auf Erfolge im operativen Geschäft zurück und sprach auch von Fortschritten beim Sparprogramm. Die Infineon-Aktie reagierte mit einem Sprung um zeitweise über 7 Prozent und notierte im Handelsverlauf um gut vier Prozent im Plus bei fast 2,50 Euro. Infineon war im März aus der ersten Börsenliga DAX abgestiegen und im TecDAX gelandet.

Beim operativen Ergebnis, das von Infineon als Segmentergebnis ausgewiesen wird, peilt der Konzern im dritten Quartal die Gewinnschwelle an. Noch im Vorquartal hatte Infineon auf dieser Basis ein Minus von 110 Millionen Euro verbucht. Allerdings klammert das Unternehmen hier Restrukturierungskosten aus. Zum Ergebnis unter dem Strich könnten noch keine Prognosen abgegeben werden, sagte ein Infineon-Sprecher. Die Brutto-Barmittel des Konzerns dürften sich zum Ende des dritten Quartals 2008/09 (30. September) auf annähernd 850 Millionen Euro belaufen.

Noch Ende April hatte Infineon nach einem erneuten Verlust im zweiten Quartal seine Jahresprognose erneut gesenkt. Für das Geschäftsjahr kündigte das Unternehmen ein Umsatzminus um mehr als 20 Prozent und tiefrote Zahlen an. Für das dritte Quartal war Bauer bisher von einem Umsatzplus von zehn Prozent ausgegangen.

Bereits seit einigen Wochen gibt es Anzeichen für eine Geschäftsbelebung. So hatte Bauer erst kürzlich klargemacht, dass er keine Notwendigkeit für weitere Kostensenkungen sieht. "Wir haben durch Stellenabbau und tiefe Einschnitte die Schwelle, ab der wir Gewinn erwirtschaften, auf etwa 850 Millionen Euro Quartalsumsatz abgesenkt. Die Maßnahmen sollten reichen", erklärte der Infineon-Chef in einem Interview. Auf einem guten Weg sieht er zudem das Mobilfunkgeschäft des Unternehmens.

Nach einer anziehenden Auftragslage hatte Infineon zudem die Kurzarbeit in seinem Werk in Dresden ausgesetzt. Bereits seit Mai arbeitet der Standort wieder mit voller Kapazität. Infineon produziert in dem Werk Spezialchips für Sicherheits-, Kommunikations- und Automobilelektronik. (dpa) / (vbr)