Infineon spricht mit Hynix über Kooperation

Der Halbleiterhersteller Infineon verhandelt mit dem südkoreanischen Konkurrenten Hynix über eine Kooperation im defizitären Speichergeschäft.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Halbleiterhersteller Infineon spricht mit dem südkoreanischen Konkurrenten Hynix über eine Kooperation im defizitären Speichergeschäft. Beide Unternehmen strebten eine Zusammenarbeit bei der Produktion von DRAM-Chips an, sagte Infineon-Chef Ulrich Schumacher in einem Interview mit der japanischen Tageszeitung Nihon Keizai Shimbun. Er könne sich als Form der Kooperation ein Jointventure vorstellen.

Ursprünglich hatte Infineon ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem japanischen Toshiba-Konzern angestrebt; die Verhandlungen scheiterten aber. Hynix sei einer der Hauptverantwortlichen für den Preisverfall in der Branche, hatte Schumacher dem Konzern in früheren Äußerungen vorgeworfen. An Hynix seien im vergangenen Jahr Finanzspritzen von koreanischen Banken in Höhe von mehr als sieben Milliarden US-Dollar geflossen, beklagte Schumacher. Inzwischen ist Hynix eher einer der Vorreiter für Preissteigerungen bei DRAM-Chips und schränkte seine Lieferungen wegen Engpässen bereits auf Vertragskunden ein.

Eine Sprecherin von Infineon in München bestätigte gegenüber dpa die Verhandlungen. "In der gegenwärtigen Phase der Konsolidierung im DRAM-Markt reden alle Marktteilnehmer miteinander." Schon früher habe Infineon erklärt, dass auch Hynix zu den Gesprächspartnern gehöre. Es seien mehrere Modelle einer Kooperation denkbar. Hynix, die ehemaligen Hyundai Electronics, ist auch in Gesprächen mit dem US-Hersteller Micron über einen Zusammenschluss; die Gespräche sind aber wegen divergierender Vorstellungen über die finanziellen Bedingungen des Deals ins Stocken geraten. (jk)