Qimonda beschert Infineon Milliardenverlust
Die zur Disposition stehende Speicherchip-Tochter sorgt bei Infineon für einen Quartalsverlust von 1,37 Milliarden Euro. Einem Pressebericht zufolge steht nun ein "Notverkauf" Qimondas auf der Tagesordnung.
Der Halbleiter-Konzern Infineon hat im zweiten Geschäftsquartal schwer unter seiner Speicherchip-Tochter Qimonda gelitten. Dennoch bestätigte der Konzern die Prognose für das Gesamtjahr. Der Quartalsverlust vergrößerte sich gegenüber dem Vorquartal von 396 Millionen auf 1,37 Milliarden Euro, wie Infineon am heutigen Mittwoch in München mittelte. Darin ist eine Abschreibung von einer Milliarde Euro auf den 77,5-Prozent-Anteil an Qimonda enthalten. Das Ergebnis im fortgeführten Geschäft verschlechterte sich von 45 auf 19 Millionen Euro. Der Umsatz ging von 1,09 auf 1,05 Milliarden Euro zurück.
Unterdessen verhandelt Infineon einem Pressebericht zufolge seit drei Wochen mit potenziellen Interessenten für Qimonda. Gesprochen werde mit den Qimonda-Konkurrenten Micron aus den USA, Elpida aus Japan und Hynix aus Korea sowie Finanzinvestoren, berichtete die Financial Times Deutschland (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Firmen- und Finanzkreise. Ein Infineon-Sprecher wollte den Bericht am gestrigen Dienstagabend auf Anfrage nicht kommentieren.
Für die verschiedenen Trennungsoptionen habe Infineon mehrere Investmentbanken beauftragt, darunter Lazard, hieß es in dem Bericht weiter. "Das Ganze könnte noch vor dem Sommer über die Bühne gehen", habe es geheißen. Denkbar sei auch eine Partnerschaft, in der ein Wettbewerber nur einen Teil des Paketes übernimmt. Analysten zeigten sich jedoch skeptisch, ob ein Verkauf zustande kommt. Die Wettbewerber schrieben ebenfalls hohe Verluste.
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(dpa) / (vbr)