Infineon will Qimonda kein Geld mehr geben
Der Münchner Halbleiter-Konzern will sich von seiner defizitären Speicherchip-Tochter nicht in einen möglichen Abwärtsstrudel reißen lassen.
Der Münchner Halbleiter-Konzern Infineon will sich von seiner defizitären Speicherchip-Tochter Qimonda nicht in einen möglichen Abwärtsstrudel reißen lassen. Infineon-Chef Wolfgang Ziebart sagte dem Nachrichtenmagazin FOCUS: "Infineon wird definitiv kein Geld nachschießen." Im Weihnachtsquartal hatte Qimonda wegen eines anhaltenden Preisverfalls in der Chipbranche bei einem Umsatz von 513 Millionen Euro einen Verlust von 590 Millionen ausgewiesen. Infineon ist noch mit 77,5 Prozent an Qimonda beteiligt.
Infineon habe eine Bedeutung für Deutschland, die weit über die 15.000 eigenen Arbeitsplätze in der Republik hinausgehe, so Ziebart. "Ohne Infineon würden Schlüsselbranchen wie Auto und Automatisierungstechnik an Innovationskraft verlieren. Nur weil diese Unternehmen uns als Zulieferer hier vor Ort haben, können sie gemeinsam mit uns viele ihrer Produktneuheiten entwickeln." Das Dax 30-Unternehmen gibt laut FOCUS 15 Prozent seines Umsatzes für Forschung und Entwicklung aus, Daimler nur 3,5 Prozent.
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(cp)