Infomatec AG vorerst gerettet

In letzter Sekunde gelang es dem Augsburger Unternehmen, einen neuen "Designated Sponsor" zu verpflichten. Aber das Zittern geht weiter.

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Von
  • Michael Kurzidim

Knapp an der Katastrophe vorbei geschliddert ist die Infomatec AG aus Augsburg. Das Unternehmen geriet wegen falscher Erfolgsmeldungen in den letzten Monaten in die Schlagzeilen, die den Kurs der Aktie kurzzeitig beflügelten. Ende August musste Infomatec dann Farbe bekennen und seine Umsatzerwartungen für das laufende Jahr um die Hälfte nach unten korrigieren. Das Wertpapier der Firma geriet ins Trudeln.

Ausserdem schwebt ein staatsanwaltliches Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Insidergeschäfte wie ein Damoklesschwert über dem Unternehmen. Unter anderem wird dem Vorstand selbst vorgeworfen, durch gefälschte Adhoc-Meldungen den Kurs der Aktie bewußt kurzzeitig in die Höhe getrieben zu haben, um eigene Papiere gewinnbringender verkaufen zu können. Beide "Designated Sponsors", die WestLB und Sal. Oppenheim, traten daraufhin zurück. Ohne "Designated Sponsor" aber, die das Reglement des Neuen Marktes vorschreibt, droht der Abstieg in den weniger attraktiven Geregelten Markt.

In letzter Sekunde gelang es Infomatec gestern, Lang & Schwarz Financial Services als Betreuer zu verpflichten, und dadurch eine Fristverlängerung zu erwirken. Das Zittern um die Zugehörigkeit zum Neuen Markt hat aber noch kein Ende: Bis nächsten Mittwoch hat das Unternehmen Zeit, einen zweiten "Designated Sponsor" zu finden. (ku)