Insolvenzplan für Infomatec eingereicht

Nach Angaben des Vorstands stehen Gelder von einem Investoren-Pool bereit, um die Gläubiger zu befriedigen.

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  • dpa

Nach Ende des Strafverfahrens gegen den Infomatec-Vorstand Gerhard Harlos bemühen sich Vorstand und Insolvenzverwalter um die Sanierung des Unternehmens. Dazu sei ein Insolvenzplan beim Amtsgericht Augsburg eingereicht worden, teilte das Unternehmen heute mit. Neben der Entschuldung und der bestmöglichen Bedienung der Gläubiger sei auch eine Fortführung des Unternehmens Ziel dieses Plans.

Nach Angaben von Harlos stehen Gelder von einem Investoren-Pool bereit, um die Gläubiger zu befriedigen. Signale dazu gebe es aber bisher nicht. "Wir haben bisher noch keine Gespräche aufgenommen." Der Insolvenzverwalter habe bislang Forderungen von rund 3,5 Millionen Euro anerkannt, sagte Harlos. Das Infomatec-Geschäft mit Software für das interaktive Fernsehen sei derzeit auf Eis gelegt und solle nach der Insolvenz wieder aufgenommen werden.

Vor zwei Wochen war Harlos vom Landgericht Augsburg wegen Insiderhandels zu einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren und einer Geldstrafe in Höhe von 9000 Euro verurteilt worden. Er hatte illegalen Insiderhandel eingeräumt, bei dem er über 15 Millionen Euro erlöst hatte. Die Vorwürfe des Kapitalanlage- und Kursbetrugs wurden dagegen fallen gelassen, der Prozess gegen Ex-Vorstand Alexander Häfele wurde abgetrennt.

Der Zusammenbruch von Infomatec war eine der ersten Pleiten am Neuen Markt nach dem Aktienboom vor drei Jahren. Die Infomatec-Aktie war zunächst von 27 Euro auf den damaligen Höchststand von über 290 Euro gestiegen und schließlich auf 4 Cent abgestürzt. Das Unternehmen musste Insolvenz anmelden und befindet sich zur Zeit in Liquidation. Harlos war im August 2001 vom Aufsichtsrat als unbezahlter Vorstand in das Unternehmen zurückberufen worden. (dpa) / (anw)