Instagram löscht Pornhub-Konto

Gründe für die Sperrung des viel beachteten Accounts von Pornhub nennt Instagram nicht. Das Pornoportal war zuletzt stark unter Druck geraten.

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Mann schaut in einem abgedunkelten Raum pornografische Bilder auf einem Computerbildschirm an.

(Bild: M-Production/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Instagram hat den offiziellen Account von Pornhub entfernt. Das Instagram-Konto des Pornoportals, in dem mit nichtpornografischen Videos und Bilder für die Inhalte von Pornhub geworben wurde, hatte zum Zeitpunkt der Löschung etwa 13,1 Millionen Follower und 6.200 Beiträge.

Von der Löschung des Pornhub-Instagram-Accounts hatte zuerst das Branchenblatt Variety berichtet. Laut Dawn Hawkins, Geschäftsführerin des National Center on Sexual Exploitation (NCOSE), hatte Pornhub "direkt für Pornografie geworben" und Videos wie "Next Career Goal" gezeigt, in denen Menschen ermutigt wurden, Pornodarsteller zu werden, schreibt Variety. Das NCOSE gehörte zu einer Gruppe von Aktivisten, die sich bei Instagram für die Entfernung von Pornhub eingesetzt haben.

Von dem Tech-Portal The Verge veröffentlichte Screenshots, die von der Anti-Pornhub-Aktivistin Laila Mickelwait geteilt wurden, deuten darauf hin, dass das Konto wegen Verletzung der Community-Richtlinien von Instagram entfernt wurde. Der Twitter-Account von Pornhub dagegen ist weiterhin aktiv, ebenso wie der offizielle YouTube-Kanal.

Mickelwait ist die Gründerin der "TraffickingHub"-Kampagne, einer Interessengruppe, die sich dafür einsetzt, "Pornhub zu schließen und seine Führungskräfte dafür zur Rechenschaft zu ziehen, dass sie Vergewaltigungen, Kindesmissbrauch, Sexhandel und kriminellen, bildbasierten sexuellen Missbrauch ermöglichen, verbreiten und davon profitieren". Mickelwait positioniert sich selbst als Kämpferin gegen Sexhandel, aber Kritiker verweisen auf ihre Verbindungen zu evangelikalen christlichen Gruppen, die für die vollständige Abschaffung jeglicher Sexarbeit und kommerzieller Pornografie eintreten, so The Verge.

Die Kritik an Pornhub, die Verbreitung von Kindesmissbrauchsmaterial zu ermöglichen, hat in den letzten Jahren zugenommen, was zu Verwicklungen mit Geschäftspartnern und zum Rücktritt mehrerer Führungskräfte führte. Nach einem Bericht der New York Times, es seien Kindesmissbrauchsvideos und Videos mit sexueller Gewalt gegen Minderjährige auf Pornhub veröffentlicht worden, stellten die Zahlungsanbieter Visa und Mastercard ihre Geschäftsbeziehungen zur Pornhub-Betreiberfirma MindGeek vorläufig ein. Zudem verklagten Dutzende Frauen MindGeek wegen nicht-einvernehmlicher Sexvideos.

Im August ließ ein kalifornischer Richter eine Klage gegen Visa zu, mit der Begründung, dass das Unternehmen "beabsichtigte, MindGeek bei der Monetarisierung von Kinderpornografie zu helfen". Als Raktion auf die richterliche Entscheidung suspendierten Visa und Mastercard Zahlungen an Werbekunden von Pornhub. So stellten sie die Abwicklung von Zahlungen an das kanadische Unternehmen Trafficjunky ein, das Reklame auf MindGeek-Webseiten, darunter Pornhub, vermittelt.

(akn)