Intel erhält 8,5 Milliarden Dollar von der US-Regierung für seine Chipfabriken

Die bislang größte Förderung des Chips Act geht an Intel. Der Marktführer bekommt fast 20 Milliarden Dollar an Zuschüssen und Krediten für vier Chipfabriken.

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Intel-Chef Gelsinger zwischen Gina Raimondo und Joe Biden hinter ausgestellten Wafern

Intel-Chef Pat Gelsinger zwischen Gina Raimondo und Joe Biden

(Bild: Intel)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Intel wird 8,5 Milliarden US-Dollar Zuschuss und 11 Milliarden Dollar an Krediten von der US-Regierung erhalten für den Bau und den Ausbau von Chipfabriken in den USA. Das erklärte US-Präsident Joe Biden bei einem Besuch von Intels Fab-Baustelle in Chandler im US-Bundesstaat Arizona. Die Subventionen sind Teil des "Chips & Science Act" der USA, mit dem die Halbleiterproduktion im eigenen Land gefördert werden soll.

Eigentlich waren Zusagen der ersten Milliarden aus dem Chips-Act der USA Anfang März erwartet worden, aber die jetzt geschlossene vorläufige Vereinbarung zwischen Intel und der US-Regierung hat sich bis jetzt verzögert. Dabei verspricht Intel, innerhalb der nächsten fünf Jahre selbst 100 Milliarden Dollar in die Halbleiterwerke an den Standorten in Arizona, Ohio, New Mexico und Oregon zu investieren. Neben den Zuschüssen und Krediten darf Intel 25 Prozent dieser Investitionen von der Steuer absetzen, schreibt das Weiße Haus.

Die Investitionen Intels sollen nach Firmenangaben mehr als 10.000 neue Stellen bei Intel selbst und fast 20.000 Arbeitsplätze bei Baufirmen schaffen. Dabei spricht US-Handelsministerin Gina Raimondo von "30.000 gut bezahlten Jobs". Zudem erwartet Intel, indirekt mehr als 50.000 Jobs bei Zulieferern und unterstützenden Branchen zu schaffen.

Die Aussage Raimondos lässt erkennen, dass die Subventionierung auch Teil des Wahlkampfes in den USA ist. Arizona ist einer der US-Bundesstaaten, die als sogenannte "Swing States" gelten, in denen der Wahlausgang noch völlig offen, also noch beeinflussbar ist. Mit den Zusagen neuer, gut bezahlter Arbeitsplätze will US-Präsident Biden die Chancen auf eine Wiederwahl verbessern.

Der Zuschuss in Höhe von insgesamt 8,5 Milliarden Dollar wird laut Weißem Haus in Teilen und abhängig von Intels Erreichung bestimmter Meilensteine überwiesen, berichtet Ars Technica. Die erste Zahlung wird noch im Laufe dieses Jahres erwartet, wenn die bislang lediglich vorläufige Vereinbarung zwischen Intel und dem US-Handelsministerium finalisiert ist.

Der Chips & Science Act wurde schon 2022 mit Stimmen von Republikanern und Demokraten beschlossen. Das 52-Milliarden-Dollar-Programm soll Chipkrisen wie in der Corona-Pandemie in Zukunft mildern und die USA von China weiter unabhängig machen. Bislang werden Halbleiter größtenteils in Asien, vor allem in Taiwan, hergestellt. Vor zwei Monaten hatte die US-Regierung bereits 1,5 Milliarden Dollar für Chip-Produktion bereitgestellt – für eine Halbleiterfabrik von GlobalFoundries im US-Bundesstaat New York.

(fds)