Internet-Apotheken: Kein Online-Rabatt fĂĽr rezeptpflichtige Medikamente

Die stationären Apotheken kämpfen seit Jahren gegen die wachsende Online-Konkurrenz. Nun hilft der Gesetzgeber nach und verbietet einige Rabatte.

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(Bild: SViktoria/Shutterstock.com)

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Beim Kauf von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln dürfen Internet-Apotheken mit Sitz im Ausland künftig keine Rabatte mehr gewähren. Eine entsprechende Regelung hat der Bundestag am Donnerstagabend beschlossen.

Die Regelung soll dafür sorgen, dass überall stets der gleiche Preis für verschreibungspflichtige Medikamente gilt – unabhängig davon, wo ein Medikament gekauft wurde. Die stationären deutschen Apotheken sollen so stärker vor der Online-Konkurrenz aus dem Ausland geschützt werden, da das deutsche Arzneimittelpreisrecht nicht auf sie anwendbar sei.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) erklärte schriftlich, die Apotheken vor Ort seien eine wichtige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten. "Sie erbringen unverzichtbare Leistungen für die Versorgung der Bevölkerung", was auch gerade "die derzeitige Situation in der Pandemie" gezeigt habe. Man wolle mit der Änderung für einen fairen Wettbewerb sorgen und auch die Arzneimittelversorgung in der Stadt und auf dem Land gewährleisten.

Deshalb sollen die stationären Apotheken auch zusätzliche Dienstleistungen anbieten und dafür Geld verlangen können. So werde ihnen auf Botendienste für pflegebedürftige Patienten dauerhaft ein Zuschlag von 2,50 Euro gewährt. Zudem könnten sie ihren Kundinnen und Kunden spezielle Angebote unterbreiten, wie etwa Präventionsprogramme oder die pharmazeutische Betreuung bei einer Krebstherapie. Dafür werde den Apotheken durch die Bundesregierung 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der "Heilberuf des Apothekers und der Apothekerin" werde auf diesem Wege gestärkt.

Die großen europäischen Online-Apotheken rüsten sich zugleich gegen einen Einstieg von Amazon in das Medikamentengeschäft im Internet. Die größte europäische Versandapotheke DocMorris und ihre Schweizer Mutter Zur Rose bauen einen eigenen "Online-Gesundheitsmarktplatz" auf. Dieser soll auch stationären Apotheken das Geschäft im Internet erleichtern. Zur Rose würde dann aber auch an Verkäufen über den Marktplatz mitverdienen – so wie Konkurrent Amazon schon auf seiner Plattform.

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(kbe)