Internet-Handel wächst langsamer
Der Höhepunkt der Umsatz-Zuwächse sei mittlerweile überschritten, erklärte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels.
Im Internet-Geschäft werden die Umsätze nach Ansicht des Einzelhandelsverbandes künftig langsamer steigen. Der Höhepunkt der Umsatz-Zuwächse sei mittlerweile überschritten, erklärte der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE). Für das laufende Jahr werden in virtuellen Kaufhäusern bundesweit acht Milliarden Euro Umsatz erwartet, drei Milliarden mehr als im Vorjahr. 2001 hatten die Internet-Händler ihre Umsätze noch verdoppeln können.
Trotz der Steigerungen macht der Einkauf per Mausklick in Deutschland immer noch nur einen Bruchteil des Gesamtgeschäftes aus. Das wird ein Grund für viele Einzelhändler sein, auf das Internet verzichten zu wollen, wie eine Umfrage des HDE im November ergab. Der Gesamtumsatz des Einzelhandels lag im vergangenen Jahr bei 379 Milliarden Euro. Mit Online-Handel wird ungefähr ein Prozent des Umsatzes erwirtschaftet.
Nach einer HDE-Umfrage hat sich vor allem der klassische Versandhandel im Internet etabliert. "Unter den Top-Angeboten befinden sich die Versandhändler Otto, Quelle und Neckermann", sagte der E-Commerce-Experte des HDE, Olaf Roik. Damit bestätigen sich die Hoffnungen von Thomas Steinmark, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels, vom November. Reine Online-Geschäfte seien dagegen weniger erfolgreich.
Nach Angaben der Nürnberger Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) kauften vergangenes Jahr 6,6 Millionen Menschen in Deutschland online ein. Das größte Wachstumspotenzial sehen Einzelhändler im Geschäft mit anderen Unternehmen, dem so genannten Business-to-Business. Die Umfrage ergab, dass rund zwei Drittel der Einzelhändler das Internet vor allem nutzen, um den eigenen Bedarf zu decken. Lediglich ein Viertel vertreibt online eigene Produkte. (tol)