Intershop noch unter Druck

Intershop möchte durch eine Strategieänderung nicht nur dem abstürzenden Aktienkurs auf die Beine helfen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach dem Absturz der vergangenen zwei Tage ist die Aktie der Jenaer Software-Firma Intershop auch am gestrigen Donnerstag weiter abgerutscht. Bis zum Handelsschluss gab das Papier noch einmal auf 7,83 Euro nach. In den letzten Tagen war der Kurs bereits um rund 70 Prozent eingebrochen. Nachdem sämtliche Intershop-Manager mit einer Charme-Offensive dagegenhalten, konnte sich die Aktie am heutigen Freitag bislang stabilisieren: Nach einer anfänglichen Erholung um bis zu 8 Prozent pendelt der Kurs momentan zwischen 8 und 9 Euro. Damit ist die Aktie meilenweit von ihrem 52-Wochen-Hoch von 140,36 Euro entfernt.

Inzwischen kündigte Intershop auch eine neue Strategie für den US-Markt an. "Wir wollen uns in den USA auf Business-to-Business-Kunden konzentrieren", sagte der Intershop-Sprecher Heiner Schaumann, ganz getreu der Linie, die sich schon auf der Entwickler- und Kundenkonferenz Intershop Open Ende Oktober letzten Jahres andeutete. Der Einbruch des Kurses sei auf Nordamerika zurückzuführen. In Europa habe Intershop die angepeilten Zahlen erfüllt. Der Anteil des Intershop-Umsatzes in den USA war nach Firmenangaben im vierten Quartal auf zwölf Prozent gesunken. Sonst haben die USA etwa 40 Prozent vom Gesamtumsatz gebracht.

Nach einer negativen Gewinnprognose am Dienstag war der Aktienkurs um rund 70 Prozent eingebrochen und hatte andere Software-Titel mit ins Minus gerissen. Am Mittwoch rutschte die Intershop-Aktie nochmals bis um ein Viertel nach unten. Intershop erwartet für 2000 zwar einen Umsatzanstieg um 165 Prozent auf bis zu 123 Millionen Euro, aber einen Nettoverlust von 37 bis 39 Millionen Euro. (jk)