Intershop veröffentlicht Gewinnwarnung

Nicht für alle beginnt das neue Jahr gut: Die Jenaer Intershop AG, Spezialist für Online-Shop- und B2B-Software, gab eine Gewinnwarnung aus, der Aktienkurs brach ein.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nicht für alle beginnt das neue Jahr gut; und die New Economy macht scheinbar nahtlos da weiter, wo sie letztes Jahr aufgehört hat. Die Jenaer Intershop AG, Spezialist für Online-Shop- und B2B-Software, hat ihre Umsatz- und Ertragserwartungen für das vierte Quartal 2000 nach unten korrigiert. Der am Neuen Markt der Frankfurter Börse notierte Softwarehersteller erwartet jetzt einen Quartalsumsatz zwischen 28 und 30 Millionen Euro sowie einen Nettoverlust zwischen 30 und 32 Millionen Euro. Das Minus im vierten Quartal soll einem Nettoverlust je Aktie zwischen 0,36 und 0,38 Euro entsprechen. Noch auf der Konferenz Intershop Open Ende Oktober letzten Jahres prognostizierte Intershop für das vierte Quartal Umsatzerlöse zwischen 40 und 50 Millionen Euro.

Für das Gesamtjahr 2000 erwartet der Jenaer Softwarekonzern nun einen Umsatz zwischen 121 und 123 Millionen Euro. Der Nettoverlust liege voraussichtlich zwischen 37 und 39 Millionen Euro beziehungsweise zwischen 0,44 und 0,47 Euro je Aktie, hieß es in einer Börsenpflichtmitteilung.

Der gegenüber den Erwartungen geringere Umsatz sei auf die Verlangsamung von IT-Investitionen und eine Verlängerung der Vertriebszyklen zurückzuführen, begründete Intershop die reduzierten Umsatzerwartungen. Vor diesem Hintergrund hätten viele Unternehmen die für das vierte Quartal erwarteten E-Commerce-Investitionen auf das Jahr 2001 verschoben. Wilfried Beeck, Finanzchef von Intershop, zeigte sich über das erwartete Ergebnis nicht besonders begeistert: "Wir sind enttäuscht vom Ergebnis des vierten Quartals. Zahlreiche potenzielle Aufträge in Millionenhöhe, die wir für Ende des Quartals erwartet hatten, wurden ins nächste Jahr verschoben. Dies gilt insbesondere für die USA, wo wir weiterhin unsere Vertriebsaktivitäten ausweiten. Während wir in Europa ein kontinuierliches Wachstum hatten, vor allem in Deutschland und Großbritannien, litten die Umsätze in den USA und in Asien besonders unter der marktweiten Stagnation der Ausgaben für Technologie."

Der Kurs der Intershop-Aktie ging am Neuen Markt in den freien Fall über: Das Papier sackte bis kurz vor 9.30 Uhr gleich einmal um knapp 55 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs des letzten Börsentags ab und erreichte damit bei 15,05 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. (jk)