Ish bleibt bei Erhöhung der TV-Kabelgebühren im Südwesten [Update]

Kabelfernsehen in Baden-Württemberg soll zum 1. Mai wie vom Netzbetreiber ish geplant teurer werden.

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  • dpa

Kabelfernsehen in Baden-Württemberg wird wie geplant teurer. Der neue Eigentümer der TV-Kabelnetze im Südwesten, die ish GmbH & Co. KG, wird die Gebühren fürs Kabelfernsehen zum 1. Mai erhöhen. Daran ändere auch die Entscheidung der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) nichts, sagte eine ish-Sprecherin. Die Behörde untersucht derzeit, ob ein Prüfverfahren gegen die Gebührenerhöhung eingeleitet wird.

Die Gebühren steigen für Zuschauer, die direkt bei ish (bisher: KabelBW) Kunden sind, in der Regel um acht bis neun Prozent auf 14,50 Euro pro Monat. Wer seinen Vertrag mit der Deutschen Telekom, dem früheren Eigentümer des Kabelnetzes, bereits vor 1991 abgeschlossen hat, muss jedoch mit einer Erhöhung um mehr als 30 Prozent rechnen. Ish begründet die Verteuerung mit einem Ausgleich der Inflation und den gestiegenen Betriebskosten. Sie stehe jedoch nicht in Zusammenhang mit der geplanten Aufrüstung des Kabelnetzes für Internet, Telefonieren und multimediale Angebote.

Die baden-württembergische Verbraucherschutzzentrale rät Kabelnutzern, sich sobald wie möglich gegen die höheren Gebühren zur Wehr zu setzen. "Der Beschwerdebrief muss bis spätestens 1. Mai beim Betreiber eingegangen sein, sonst bedeutet es, dass man die Erhöhung akzeptiert", sagte die Sprecherin Evelyn Keßler. Ein Musterbrief habe die Zentrale auf ihrer Internetseite veröffentlicht.

Wenn die Prüfung der Regulierungsbehörde ergebe, dass ish eine Marktführerschaft ausgenutzt habe, könne die Erhöhung rückgängig gemacht werden. Kunden könnten dann zu viel bezahlte Gebühren zurückfordern - jedoch nur, wenn sie die Rechnung unter Vorbehalt beglichen haben, sagte Keßler.

Ish, ein Unternehmen der amerikanischen Callahan-Gruppe, hat rund ein Drittel der 2,2 Millionen Kabelhaushalte im Südwesten direkt unter Vertrag, für die übrigen stellen Wohnungsbaugesellschaften und andere kleine Kabelnetzbetreiber die Rechnungen aus. "Die müssen selbst entscheiden, ob sie die Preiserhöhung weitergeben", erklärte die ish-Sprecherin. In Nordrhein-Westfalen hatten sich zahlreiche Kunden über die teureren Kabelgebühren beschwert. Gleichzeitig hatte ish dort mit Pannen bei der Umlegung angestammter Programmplätze zu kämpfen, die für die neuen interaktiven Angebote erforderlich war. Außerdem gab das Unternehmen jüngst bekannt, dass 570 von 2400 Mitarbeitern entlassen werden sollen. Im Südwesten hat die Programmverlegung bereits im Raum Ludwigsburg begonnen, später folgen Mannheim, Stuttgart und die übrigen Regionen. (dpa) / (jk)