Jackson legt Vorsitz in neuem Prozess gegen Microsoft nieder

Richter Jackson hat den Vorsitz in einem Anti-Diskriminierungsprozess gegen Microsoft niedergelegt und weitere schwere Vorwürfe gegen den Konzern erhoben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 133 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Richter Thomas Penfield Jackson hat den Vorsitz in einem Anti-Diskriminierungsprozess gegen Microsoft niedergelegt. Jackson, der Microsoft in einem historischen Anti-Trust-Verfahren zur Aufspaltung verurteilt hatte, gab damit einem Antrag der Microsoft-Anwälte statt, die ihn für befangen halten.

Die Begründung für seinen Beschluss nutzte der Richter allerdings, um seine umstrittenen Kommentare zum Anti-Trust-Verfahren gegen Microsoft zu verteidigen und den Software-Giganten erneut scharf zu kritisieren. Microsoft sei eine Firma mit "institutionalisierter Verachtung für die Wahrheit und die Regeln der Justiz", polterte Jackson. Die Aussagen von Microsoft-Managern hätten sich immer wieder als "ungenau, ausweichend, irreführend und unwahr" erwiesen. Microsoft wollte die Angriffe nicht kommentieren, da eine mögliche Befangenheit von Richter Jackson Bestandteil des aktuellen Berufungsverfahrens im Kartellprozess ist. Die Leitung des Anti-Diskriminierungs-Verfahrens wird jetzt einem anderen Richter des Bezirksgerichts übertragen.

Sieben derzeitige und ehemalige afro-amerikanische Mitarbeiter hatten Microsoft Anfang des Jahres wegen angeblicher Diskriminierung auf fünf Milliarden US-Dollar Schadensersatz verklagt. Die Klage gegen Microsoft, die am Bezirksgericht von Washington D.C. eingereicht wurde, soll die Weichen für eine Sammelklage stellen, der sich Hunderte von Mitarbeitern anschließen könnten. Die Kläger werfen den Redmondern vor, ein feindliches Arbeitsumfeld geschaffen zu haben, indem Schwarze bei Bewertungen, Beförderungen und Entlohnungen benachteiligt werden. Zudem soll Microsoft afro-amerikanische Mitarbeiter unberechtigterweise gefeuert haben. (wst)