Japanischer Mobilfunkriese fährt Rekordgewinn ein

NTT DoCoMo machte im ersten Halbjahr seines laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von umgerechnet 2,35 Milliarden Euro.

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Von
  • Christian Rabanus

Dass man immer noch mit Telekommunikation gutes Geld verdienen kann, hat der japanische Mobilfunk-Anbieter NTT DoCoMo mit seinem heute vorgelegten Geschäftsbericht eindrücklich belegt. In den ersten sechs Monaten seines Geschäftsjahres 2000/2001, also in der Zeit vom 1. April bis zum 30. September, setzte die mit Abstand kundenstärkste Mobilfunkgesellschaft Japans – von den 56,3 Millionen japanischen Handy-Benutern hatten Ende Oktober 33,1 Millionen einen Vertrag mit DoCoMo – 2,22 Billiarden Yen (23,9 Milliarden Euro) um und machte einen Gewinn von 217,5 Milliarden Yen (2,35 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ging der Umsatz um 25,8 und der Gewinn um 22,2 Prozent nach oben. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet der Konzern einen Umsatz von 4,56 Billionen Yen (49,12 Milliarden Euro) und einen Gewinn von 347 Milliarden Yen (3,74 Milliarden Euro).

Der japanische Mobilfunkmarkt hat in den letzten Jahre eine erstaunlich Dynamik bewiesen: Seit 1996 ist die Zahl der Mobilfunkteilnehmer im Sprachbereich jährlich um rund zehn Millionen gestiegen. Auch das mobilen Internet erfreut sich in Japan großer Beliebtheit: DoCoMos i-mode, erst Ende Februar 1999 gestartet, hat mittlerweile über 14 Millionen Kunden – auch hier hat das Tochterunternehmen des japanischen Ex-Monopolisten Nippon Telegraph & Telephone (NTT) mit 65 Prozent Marktanteil unangefochten die führende Position in Japan inne. Um sein i-mode weiter zu pushen, hat DoCoMo in letzter Zeit eine ganze Reihe von Abkommen mit Telekommunikationskonzernen und Internet-Service-Providern wie beispielsweise KPN Mobile und AOL abgeschlossen.

Allerdings erfreuen sich NTT und seine Töchter in Japan trotz Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes noch monopolähnlicher Zustände – was es natürlich leicht macht, hohe Gewinne einzufahren. Um die Marktdominanz von NTT aufzubrechen, hat sich die japanische Regierung – nicht zuletzt aufgrund massiven internationalen Drucks – kürzlich dazu entschlossen, eine Regulierungsbehörde für Telekommunikation einzurichten. Vor allem im Festnetzbereich wird aber wohl noch einige Zeit vergehen, bis wirklich der Wettbewerb den japanischen Markt bestimmt. (chr)