Japans Mobilfunkbetreiber drehen auf

Japans führende Mobilfunkbetreiber wollen im laufenden Geschäftsjahr deutlich mehr investieren und drängen in den europäische Markt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Japans führende Mobilfunkbetreiber wollen im laufenden Geschäftsjahr deutlich mehr investieren. Wie die Wirtschaftszeitung Nihon Keizai Shimbun am heutigen Montag berichtete, planen die Firmen eine Aufstockung ihrer Kapitalausgaben um zusammen zehn Prozent auf 1,72 Billionen Yen (32,5 Milliarden Mark). Um mit der stark wachsenden Beliebtheit von Handys mitzuhalten sowie in Vorbereitung auf die für kommendes Jahr erwartete neue Mobilfunk-Generation müssten die Firmen in neue Anlagen investieren.

Umgekehrt sehen sich die Betreiber von Festnetz-Telefondiensten NTT East und NTT West dem Bericht nach gezwungen, ihre Ausgaben im bis März laufenden Geschäftsjahr um etwas mehr als zehn Prozent auf rund 1,1 Billionen Yen zu drosseln. Über die kommenden drei Jahre sei eine weitere Verringerung um 30 Prozent geplant. Die zu Japan Telecom gehörende J-Phone Gruppe wolle ihre Kapitalausgaben im laufenden Geschäftsjahr um 42,4 Prozent auf 319 Milliarden Yen erhöhen. Die DDI-Gruppe, IDO sowie die Tu-Ka Gruppe wollten dagegen wegen überschüssiger Anlagen ihre Investitionen um zusammen 16,3 Prozent auf 460 Milliarden Yen drosseln, hieß es.

Der Mobilfunkriese NTT DoCoMo hingegen will laut japanischen Berichten die Investitionen um 7,6 Prozent auf 943 Milliarden Yen aufstocken. So erwäge der Konzern, 26 Milliarden Yen in eine Ausweitung der Anlagen für sein erfolgreiches i-mode-Netz zu investieren, dem weltweit ersten Internet-Anschluss für Handys. Die Zahl der Kunden für i-mode in Japan stieg nur eineinhalb Jahre nach Markteinführung auf zehn Millionen. Der ursprünglichen Planung zufolge hatte sich der Konzern für diese Marke drei Jahre Zeit gegeben. Täglich kämen 40.000 bis 50.000 neue Kunden hinzu, hieß es in dem japanischen Blatt. Nach dem Riesenerfolg drängt der japanische Konzern nun nach Europa, Asien und den USA. Unter anderem will sich NTT DoCoMo an der niederländischen E-Plus-Mutter KPN beteiligen. NTT DoCoMo verhandelt derzeit auch mit dem weltgrößten Online-Dienst AOL über eine umfangreiche globale Kooperation bei Internet-Handys. (jk)