Jobs: Apple stellt noch ein – aber "sehr bewusst"

Apple-Chef Tim Cook hat sich zur aktuellen Situation seines Unternehmens geäußert. Massenentlassungen wie bei Meta oder Twitter sind wohl nicht geplant.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 12 Kommentare lesen
Tim Cook bei einer Produktvorstellung im September 2022

Tim Cook bei einer Produktvorstellung im September 2022.

(Bild: Apple / Screenshot YouTube)

Lesezeit: 3 Min.

Apple wird trotz der aktuellen wirtschaftlichen Lage, die auch im erfolgsverwöhnten Silicon Valley mit spürbaren Jobeinschnitten einhergeht, weiter neue Leute einstellen. Das hat Konzernchef Tim Cook in einem Interview mit dem US-Sender CBS gesagt. Man gehe dabei aber "sehr bewusst" vor aufgrund der aktuellen ökonomischen Unsicherheit. "Wir glauben nicht, dass man durch Sparen zum Erfolg kommt. Wir denken, dass man investieren muss, um dorthin zu gelangen", erklärte Cook in dem Gespräch. Die Konsequenz aus der aktuellen Periode ist dem Apple-Boss zufolge aber, sich jede Neueinstellung genau anzusehen. "Das heißt, wir stellen weiter ein, aber nicht überall im Unternehmen."

Apple geht damit anders vor als andere große IT-Unternehmen. So hatte Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk seine Mitarbeiterzahl halbiert, Meta schickt 11.000 Angestellte nach Hause und auch Amazon will Stellen in ähnlichem Umfang streichen. Davon betroffen sind nicht nur Verwaltungs- und Management-Abteilungen, sondern auch Technik und Entwicklung.

Soweit will Apple aber offenbar nicht gehen. Schon Anfang November wurde bekannt, dass das Unternehmen vor allem im Bereich sogenannter Corporate Functions sparen will, also in der Verwaltung und umgebenden Tätigkeiten wie Marketing – und dort einen Einstellungsstopp verhängt hat. Der gesamte Bereich der Forschung und Entwicklung (Research and Development, R&D), bleibt ausgenommen. Allerdings sollen auch Hardware- und Software-Engineering-Rollen zunächst nicht mehr nachbesetzt werden, hieß es, wenn sie sich um vorhandene Produkte drehen.

Cook betonte, er und Apple glaubten stark an die Wichtigkeit von langfristigen Investitionen. Tatsächlich steht der Konzern hier vor entscheidenden Monaten: Für das Frühjahr 2023 wird die Vorstellung eines ersten Mixed-Reality-Headsets von Apple erwartet und damit eine komplett neue Gerätekategorie. Cook betont seit vielen Jahren, wie hoch er die Bedeutung von Augmented Reality einschätzt. Konkurrenten wie Meta – die sogar den Konzernnamen auf das "Metaversum" abstellten – machen hier bislang Verluste.

In dem CBS-Gespräch äußerste sich der Apple-CEO auch zu seiner umstrittenen Homeoffice-Politik, bei der von Mitarbeitern verlangt wird, drei Tage im Büro zu verbringen. Apple sei ein Hersteller von Produkten, die man anfassen können müsse. "Dazu braucht es also so etwas wie den glücklichen Zufall, dass man Leute trifft, Ideen untereinander austauscht und sich genug Gedanken macht, um seine Idee durch jemand anderen voranzubringen, weil man weiß, dass sie dadurch eine größere Idee wird", sagte Cook. Und genau das, denkt Apple, funktioniert nur persönlich.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)