Junge Liberale fordern Privatisierung des ZDF

Der Nachwuchs der FDP sieht keine Notwendigkeit für eine zweite öffentlich-rechtliche Anstalt.

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Die FDP-Jugendorganisation Junge Liberale (Julis) fordert die Privatisierung des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF). "Es gibt keine Notwendigkeit für eine zweite öffentlich-rechtliche Anstalt", sagte Bundesvorsitzender Johannes Vogel am Freitag in Kiel laut dpa. Dort treffen sich am Wochenende 200 Delegierte zum Bundeskongress der Julis mit dem Schwerpunkt Medienpolitik. Ein Leitantrag sieht die Privatisierung des ZDF vor. "Der Bundesvorstand steht geschlossen hinter dem Antrag. Da gibt es einen breiten Konsens", sagte Vogel. Die Mutterpartei FDP sei jedoch "noch nicht bereit", den Umfang der öffentlich-rechtlichen Versorgung in demselben Maße infrage zu stellen.

Das ZDF hatte jüngst angekündigt, sein Angebot an abrufbaren Sendungen im Internet auszubauen. Dazu gehört auch die Vorab-Ausstrahlung von Sendungen wie zum Beispiel eines neuen Freitagskrimis. Seit diesem Monat zeigt die Internetpräsenz des ZDF ein neues Gesicht. In der Diskussion der seit diesem Jahr erhobenen GEZ-Gebühr für internetfähige PCs geriet das ZDF mit seiner Forderung nach dem vollen Beitrag argumentativ in die Defensive, da der Fernsehsender anders als die ARD keine Radioprogramme online vorhält. Momentan ist die GEZ-Gebühr für internetfähige Geräte so hoch wie die Radiogebühr.

In Kiel wollen sich die Jungliberalen auch mit dem Verhältnis zur FDP befassen, sagte Vogel laut dpa. Bei dem Bundeskongress stehen zudem Routinewahlen zum Vorstand an. Vogel kandidierte – zunächst ohne Gegenkandidat – erneut für den Bundesvorsitz. Der Bonner Politik- und Jura-Student (24) steht seit zwei Jahren an der Spitze der Julis. (anw)