KI: Microsoft plant Milliardeninvestition in Schweden

Rund 3 Milliarden Euro will der Tech-Konzern in den Ausbau seiner KI- und Cloud-Infrastruktur in Schweden stecken. Hunderttausende sollen in KI geschult werden.

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(Bild: Volodymyr Kyrylyuk/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der US-amerikanische Tech-Konzern Microsoft wird 33,7 Milliarden schwedische Kronen (rund drei Milliarden Euro) investieren, um seine Cloud- und Künstliche-Intelligenz (KI)-Infrastruktur in Schweden über einen Zeitraum von zwei Jahren auszubauen. Das teilte das Unternehmen am Montag mit.

Der Ankündigung von Microsoft zufolge, plant der Konzern, 20.000 der modernsten Grafikprozessoren, die für das KI-Training benötigt werden, in seinen bestehenden schwedischen Rechenzentren in Sandviken, Gävle und Staffanstorp einzusetzen. Das Unternehmen wird dafür Prozessoren von Nvidia verwenden und möglicherweise auf Halbleiter von AMD und auf einige eigene Chips zurückgreifen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Berufung auf Microsoft-Präsident Brad Smith. Die Initiative soll dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit Schwedens im Bereich KI zu stärken, heißt es.

In diesem Rahmen plant Microsoft, in den kommenden drei Jahren 250.000 Menschen in Unternehmen, Organisationen, an Schulen, Universitäten und im öffentlichen Sektor in KI-Kenntnissen zu schulen. Das entspricht etwa 2,4 Prozent der gesamten schwedischen Bevölkerung.

Der Schwerpunkt des Programms liegt demnach auf der technischen und beruflichen Ausbildung von Studierende, der Umschulung für branchenspezifische Berufe und der Expertenschulung für Entwickler. "Microsoft setzt sich dafür ein, die Verfügbarkeit von KI in der gesamten nordischen Region, einschließlich Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden, zu erhöhen und ihre Einführung zu beschleunigen", so Smith.

"KI ist ein technologischer Wandel, der als Multiplikator oder Katalysator betrachtet werden sollte", wird Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson in der Microsoft-Mitteilung zitiert. "KI wird sich nicht nur darauf auswirken, wie wir Unternehmen führen, sondern auch dazu beitragen, Entwicklungen in einer Reihe anderer Technologiebereiche zu beschleunigen." Die Ankündigung von Microsoft sei ein Beispiel dafür, "wie wir Investitionen nach Schweden holen wollen, um das schwedische Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Sie ist Teil der Strategie, die wir verfolgen, wenn wir nach der erfolgreichen Bekämpfung der Inflation in eine neue Phase eintreten, eine Investitionsphase", sagte er.

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Die großen US-Tech-Konzerne Google, Apple, Amazon, Microsoft und Meta stecken weltweit große Summen in KI-Projekte. Microsoft hat Milliarden von US-Dollar in OpenAI investiert und setzt die Technologie des ChatGPT-Herstellers in seiner Produktivitätssoftware ein. Ende Februar kündigte der Konzern zudem eine neue mehrjährige Partnerschaft mit dem KI-Startup Mistral an, in deren Rahmen KI-Innovationen beschleunigt werden sollen.

Zuletzt berichtete das Tech-Portal The Information, dass Microsoft an einem neuen, hauseigenen KI-Sprachmodell arbeitet, das leistungsstark genug ist, um mit denen von Google und OpenAI zu konkurrieren. Anfang Mai dann kündigte US-Präsident Joseph Biden den Bau eines 3,3 Milliarden US-Dollar teuren KI-Rechenzentrums von Microsoft im US-Bundesstaat Wisconsin an, das dort Tausende von Arbeitsplätzen schaffen soll.

(akn)