KI-Update kompakt: Medprompt+, AI-Act Reaktionen, Nvidia, KI-Wahlkampfhelferin

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Microsofts neue Prompting-Methode, Reaktionen zum AI Act und mehr im täglichen KI-Update von heise online und The Decoder:

Microsoft hat Medprompt+ vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine aktualisierte Version von Medprompt, einer Prompting-Methode, die ursprünglich für medizinische Anwendungen entwickelt wurde. Mit Medprompt+ erzielt das GPT-4-Modell von Microsoft im MMLU-Benchmark bessere Ergebnisse als Googles Gemini Ultra.

Der MMLU-Benchmark ist ein umfassender Test für Allgemeinwissen und logisches Denken, der Zehntausende von Aufgaben aus 57 Fachgebieten abdeckt. Laut Google erreicht Gemini Ultra mit einer komplexeren Prompting-Strategie als bei dem Benchmark üblich 90,04 Prozent. Mit Medprompt+, das verschiedene Prompting-Strategien kombiniert, erreicht GPT-4-Turbo einen Wert von 90,1 Prozent.

In der Praxis dürfte der Unterschied gering sein, da beide Unternehmen die Werte hauptsächlich für PR-Zwecke erheben und sie bereits über der im MMLU-Papier angegebenen Leistung menschlicher Experten liegen. Neue Benchmarks sind also nötig, aber die Ergebnisse zeigen erneut, dass die richtige Prompting-Strategie die Leistung der Modelle deutlich steigern kann.

Microsoft veröffentlicht Medprompt und andere Ansätze in einem GitHub-Repository namens Promptbase.

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Die Europäische Union hat die lang erwartete Verordnung für Systeme mit künstlicher Intelligenz, den sogenannten AI Act, vorgestellt. Verantwortliche der EU sprechen von einer „neuen Ära“ und betonen, dass die Verordnung den Weg für Innovationen im Bereich vertrauenswürdiger KI in Europa ebnen soll.

Im Weekly Podcast des MIT Technology Review diskutieren Jenny Lepies und Wolfgang Stieler über die Auswirkungen des AI Acts auf die KI-Entwicklung und -Regulierung.

Nvidia, der global wertvollste Chiphersteller, hat seine KI-Investitionen im Jahr 2023 deutlich ausgebaut und ist aktivster Großinvestor im KI-Sektor. Eine Datenanalyse von Dealroom zeigt, dass Nvidia in diesem Jahr in 35 KI-Start-ups investiert hat, fast sechsmal so häufig wie im Vorjahr.

Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf 872 Millionen US-Dollar, mehr als zehnmal so viel wie im gleichen Zeitraum 2022. Alle geförderten Unternehmen nutzen Nvidias Technologie, wodurch der Chiphersteller seine führende Position in der KI-Entwicklung festigt und sicherstellt, dass seine Hardware und Software zentral eingesetzt werden.

Zu den von Nvidia unterstützten Firmen zählen Inflection AI, Cohere, Hugging Face und CoreWeave. Die jüngste Investition tätigte Nvidia in das Pariser KI-Start-up Mistral.

Die US-Politikerin Shamaine Daniels nutzte als erste Kandidatin eine KI-generierte Wahlkampfhelferin namens Ashley, um Wähler anzurufen und interaktiv für sich zu werben. Ashley wurde von Civox entwickelt und führt angeblich faktenbasierte Gespräche über Daniels' politische Positionen und ihren republikanischen Gegner.

Bei Fragen jenseits des Wahlkampfes bietet Ashley eine Weiterleitung zu einem menschlichen Mitarbeiter an. Daniels verspricht sich von der Technologie, die in über 20 Sprachen flüssige Gespräche führen kann, einen Vorteil im Wahlkampf und eine transparente Nutzung, um in großem Umfang „sinnvolle Gespräche“ mit Wählern zu führen.

Civox-Chef Ilya Mouzykantskii prognostiziert, dass die Technologie sich schnell ausbreiten wird und noch bis Ende des Jahres Zehntausende Anrufe pro Tag getätigt werden können. Der Fall macht auch deutlich, dass es bisher kaum gesetzliche Vorgaben für den Einsatz solcher KI-Technologien gibt. Kritiker, unter anderem aus demokratischen Kreisen, sehen in dem KI-Einsatz ein Zeichen für Faulheit und nachlässigen Umgang mit Wahlkampfspenden.

Midjourney hat eine Alpha-Version seiner webbasierten KI-Bildgenerierung vorgestellt, die eine benutzerfreundlichere Oberfläche als die bisherige Discord-Anwendung bietet. Nutzer können nun Parameter wie Bildrate, Zufallsfaktor und Stil über Schieberegler oder Tags anpassen.

Die Alpha-Version ist derzeit nur für Anwender zugänglich, die mindestens 10.000 Bilder erstellt haben. Neue Informationen zur neuen Version v6, die im September dieses Jahres angekündigt wurde, sind bislang nicht verfügbar. Bisher ist lediglich bekannt, dass sie ähnlich wie OpenAIs DALL-E 3 Prompts präziser verarbeiten soll, was derzeit als größter Vorteil von OpenAIs Bild-KI gilt.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

(igr)