Verbände: „Keine Staatshilfen für Dividende zahlende Autokonzerne”
Verbände kritisieren, dass die Autokonzerne eine Dividende für das vergangene Jahr ausschütten wollen aber gleichzeitig für 2020 Staatshilfe beantragen.
- dpa
Der Umweltverband BUND und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre fordern von den deutschen Autobauern einen Verzicht auf Dividenden-Auszahlungen an Aktionäre, wenn sie Kaufprämien oder andere Hilfen vom Staat verlangen. Die Forderungen der Konzerne nach Staatshilfen seien „absolut unangemessen”, hieß es am Freitag (8. Mai 2020) in einer gemeinsamen Mitteilung.
„Gewinne privatisieren und Risiken sozialisieren”
„Gewinne privatisieren und Risiken sozialisieren, das ist der Plan der Autokonzerne”, sagte BUND-Verkehrsexperte Jens Hilgenberg, der auch Vorstandsmitglied beim Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre ist. „Jetzt ist die Bundesregierung gefordert, diese Unverschämtheit nicht zuzulassen. Es muss gelten: Keine Staatshilfen für Dividenden zahlende Konzerne.” Volkswagen, Daimler und BMW wollten ihre Aktionäre mit insgesamt 5,8 Milliarden Euro Dividende am finanziell erfolgreichen Jahr 2019 beteiligen.
Die gerade in der Corona-Krise begrenzten Steuermittel müssten vor allem solchen Unternehmen zugutekommen, die keine großen finanziellen Rücklagen bilden konnten, forderte Hilgenberg. „Das betrifft vor allem kleine Unternehmen und den Mittelstand, die in vielen Fällen in der Existenz bedroht sind.” Auch „großzügige Boni für Vorstandsmitglieder” seien in der aktuellen Situation nicht angemessen und müssten gekürzt werden.
In einer Blitzumfrage von Donnerstag, den 7. Mai sprach sich eine Mehrheit unter 1000 zufällig befragten Bürgern gegen eine Prämie aus.
(fpi)