Kindle-App weiterhin mit Verkaufslink

Eigentlich sollten bis zum 30. Juni alle App-Store-Programme mit Zugriffsmöglichkeit auf externe Kaufinhalte ohne Links zu externen Online-Läden auskommen. Amazons Kindle-App hat sich bislang nicht verändert.

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Seit Apple im Frühjahr seine neuen Regeln für In-App-Verkäufe veröffentlichte, fragt sich die Online-Branche, wie der weltgrößte E-Commerce-Händler Amazon darauf reagieren wird, der mit der Kindle-App ein wichtiges Produkt im App Store positioniert hat. Hieß es anfangs von Apple, jeglicher externer Inhalt müsse zu den gleichen Konditionen auch innerhalb einer App-Store-Anwendung verkauft werden, hat der Computerkonzern diesen Punkt mittlerweile getilgt. Apps, die außerhalb der Anwendung erworbene Inhalte – etwa Magazine, Zeitungen, Bücher, Audio- oder Videomaterial – darstellen oder abspielen, müssen diese Inhalte seither nicht mehr parallel als In-App-Kauf "zum gleichen oder niedrigeren Preis" anbieten.

Gut platziert: Kindle-App mit Shop-Button.

Erhalten blieb allerdings die Vorgabe, dass Apps "nicht mit einem Knopf oder externen Link" aus der App heraus auf die externe Inhalte-Kaufmöglichkeit verweisen dürfen. Ein "Kaufen"-Knopf ins Web ist also verboten. Während Anbieter wie der Videodienst Hulu sich mittlerweile an die neue Regelung halten, hat Amazon seine Kindle-App, mit der man bei dem Händler gekaufte E-Books auf iPhone, iPad und iPod touch lesen kann, seit dem 21. April nicht mehr aktualisiert. Nach wie vor gibt es also einen Link in den Kindle-Shop, der prominent rechts oben auf der Bibliotheksseite prangt. Ein Klick darauf führt den Nutzer ins Web, wo sich weitere Titel erwerben lassen, ohne dass Apple dabei mitverdient.

Entwicklern und Medienunternehmen zufolge, die mit dem In-App-Thema zu tun hatten, gab Apple den 30. Juni als Deadline für die Implementierung der neuen Regelungen an, die gleichzeitig mit einem neuen Abodienst starteten. Es ist unklar, was mit der Kindle-App nun passiert. Möglicherweise wird Amazon im Laufe des heutigen Tages ein Update nachreichen. Apple könnte die App – wenn sie so bleibt, wie sie ist – aber auch sperren. Der E-Commerce-Riese selbst schweigt zur In-App-Problematik in Apples App Store bislang. (bsc)