Klimagas-Sequestrierung auf dem Meer

Eine US-Firma will CO2 in einer Sandsteinschicht drei Kilometer unter dem Atlantikboden einlagern.

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Im Kampf gegen den Klimawandel gehen erste Kraftwerksbetreiber inzwischen dazu über, entstehendes CO2 zu verflüssigen und in unterirdische Lagerstätten zu pumpen. Dieses als CO2-Sequestrierung bezeichnete Verfahren ist allerdings aufwändig und, mehr noch, umstritten. Denn es ist nicht auszuschließen, dass das eingelagerte Treibhausgas eines Tages doch wieder in die Atmosphäre entweicht.

Eine neue Anlage in Linden im US-Bundesstaat New Jersey will nun eine Sequestrierung auf dem Meer testen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Damit, so hoffen die Betreiber, könnte das Potenzial der Technologie drastisch ausgeweitet werden. Sollte die US-Firma SCS Energy die nötige Genehmigung bekommen, wird das CO2 in einer Pipeline Hunderte von Kilometern durchs Meer geleitet und dann in einer Sandsteinschicht drei Kilometer unter dem Atlantikboden eingelagert.

Auch das neue Verfahren dürfte Umweltorganisationen allerdings kaum überzeugen. Denn eine solche "End-of-pipe"-Lösung wie die CO2-Sequestrierung, befürchten sie, könnte dazu führen, dass neue Kohlekraftwerke genehmigt werden, bevor sauberere Energietechnologien in Betracht gezogen werden. Zudem befürchten sie im Falle einer Ozean-Sequestrierung Auswirkungen auf marine Ökosysteme.

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(bsc)