Kölner Gamescom auch mit Entwickler-Konferenz

Für die im Umfeld der neuen Spielemesse Gamescom angekündigte Entwicklerkonferenz kann die Kölner Messe auf die Unterstützung eines langjährigen Mitarbeiters der Leipziger Games Convention setzen.

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Geht es nach dem Willen der Branchengrößen und ihres deutschen Verbandes, trifft sich die globale Spielebranche ab dem kommenden Jahr nicht mehr in Leipzig, sondern in Köln. Dort will der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) zusammen mit der Kölner Messegesellschaft die Gamescom als Leitmesse für die Spieleindustrie etablieren. Nach Jahren erfolgreicher Arbeit bleiben die Leipziger düpiert zurück – sie wollen ihre Games Convention trotzig weiter veranstalten und als Marke vor allem im Ausland etablieren.

Als Verlust dürfte es die Leipziger Messe empfinden, dass mit Frank Sliwka ein langjähriger Berater und Mitorganisator dem Treck nach Köln folgt, der bereits seit der ersten Messe im Jahr 2002 an der Games Convention mitwirkte. Am Rhein wird der 46-Jährige mit seinem Unternehmen Global Games Media eine internationale Entwicklerkonferenz im Umfeld der Gamescom organisieren. Die Konferenz soll laut Mitteilung "Europas bedeutendste Kommunikationsplattform für Spieleentwickler" werden. Zur Premiere in Köln erwarten die neuen Veranstalter "deutlich mehr als 1.000 Entwickler und Branchenvertreter aus aller Welt". Die Gamescom in Köln findet 2009 erstmals vom 9. bis 13. September statt.

Drei Wochen vorher veranstaltet Leipzig auch wieder die Games Convention zum gewohnten Termin im August (19. bis 23. August). Vor der Eröffnung der Messe soll auch die Games Developers Conference wieder stattfinden, an der in diesem Jahr nach Messeangaben 1200 Fachbesucher teilgenommen hatten. Im Zuge der Internationalisierung der Games Convention, deren asiatischer Ableger in Singapur stattfindet, veranstaltet die Leipziger Messe im kommenden November (21. und 22.) in Mailand Italiens erste Entwicklerkonferenz für Videospiele.

Nachdem der Kooperationsvertrag des Branchenverbands mit der Leipziger Messe ausgelaufen war, hatte der BIU im Februar seine Unterstützung für den neuen Messestandort Köln bekannt gegeben, wo er größere Wachstumschancen für die Branche sieht. Im BIU sind die größten Publisher organisiert. Der neue Name war nötig geworden, weil die Leipziger Messegesellschaft die Namensrechte an der Games Convention hält und weiter eigene Pläne für die Messe verfolgt. Damit wird es 2009 zwei Computerspielemessen in Deutschland geben. Kritiker des Umzugs sehen in der Kölner Veranstaltung ein "Raubkopie" der Games Convention. (vbr)