Kostenlose AOL-PCs vielleicht noch 1999

AOL-Sprecher Frank Sarfeld: "Wir wollen, daß die Leute online gehen."

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Von
  • Axel Kossel

Laut Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff plant der Online-Dienst AOL "möglicherweise noch in diesem Jahr", PCs in Verbindung mit AOL-Verträgen kostenlos abzugeben. "Vor Jahren hat Bertelsmann einen billigen Plattenspieler angeboten, damit die Leute sich Platten kaufen konnten. Das könnte auch im Online-Markt funktionieren", sagte AOL-Sprecher Frank Sarfeld. "Wir wollen, daß die Leute online gehen." Genauere Angaben zur Hardware der kostenlosen PCs und zum Termin der Markteinführung wurden jedoch nicht gemacht.

Während in den USA bereits mehrere Provider langfristige Internet-Verträge in Verbindung mit verbilligter Hardware angeboten haben, hoffen deutsche Surfer bislang vergeblich auf entsprechende Lockangebote. Vergangene Woche wurde jedoch bekannt, daß AOL Verhandlungen mit dem kleinen US-Computerhersteller Microworkz aufgenommen hat. Microworkz hatte auf der PC-Expo einen Internet-PC namens iToaster für 199 US-Dollar vorgestellt. Über AOL könnte sich der iToaster ins Internet einwählen. Das einfache Gerät wird all jenen Kunden gerecht, für die herkömmliche Rechner zu teuer und zu kompliziert sind.

Zusammen mit den Firmen DirecTV, Hughes Network Systems und Philips Electronics will AOL auch Set-Top-Boxen für den Online-Zugang per Fernseher bauen. AOL investierte 1,5 Milliarden US-Dollar in die Satellitenfirma Hughes Electronics, um dazu bis 2003 einen schnellen Zugang über Satellit zu entwickeln. In Deutschland ist ein Pilotprojekt des AOL-Teilhabers Bertelsmann mit dem Kölner Netzbetreiber Netcologne zur Einspeisung interaktiver Dienste ins Kabelnetz geplant. "Wir wollen AOL mittelfristig breitbandig in die Haushalte bringen", sagte Sarfeld. (ad)