Kraftfahrt-Bundesamt: Rückruf von 2,4 Millionen VW-Fahrzeugen

Das Kraftfahrt-Bundesamt drückt auf die Tube beim Skandal um Abgaswerte: Volkswagen muss jetzt 2,4 Millionen Fahrzeuge zurückrufen.

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Volkswagen

(Bild: dpa, Uli Deck/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.
Der Abgas-Skandal bei VW

Im Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte will das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) nicht länger warten und zwingt Volkswagen jetzt zum Rückruf von 2,4 Millionen Fahrzeugen. "Wir ordnen den Rückruf an", sagte am heutigen Donnerstag ein Sprecher der Flensburger Behörde.

Die Rückrufaktion sei für jeden Halter verpflichtend, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag in Berlin. Der behördlich angeordnete Weg in die Werkstatt werde sich bis weit ins Jahr 2016 ziehen. Für konkretere Aussagen zum Zeitplan sei es noch zu früh, da viele technische Details der Nachbesserung in den Werkstätten noch zu klären seien. Die betroffenen Autofahrer müssen nicht aktiv werden, sie bekommen demnächst Post. In den Schreiben wird das weitere Vorgehen erklärt.

Einen von Volkswagen angebotenen Plan zur Reparatur der unzulänglich arbeitenden Motoren will die oberste Zulassungsbehörde nicht abwarten. Volkswagen hatte dem Amt Anfang Oktober einen Plan vorgelegt, die betroffenen Fahrzeuge in Deutschland von Januar bis September 2016 freiwillig nachzubessern.

Im September hatte die US-Umweltbehörde EPA bekanntgegeben, dass viele Diesel-Modelle des Volkswagen-Konzerns gegen Abgas-Grenzwerte verstoßen. Volkswagen hat bei ihnen das Steuergerät so manipuliert, dass die Autos in Labortests erheblich weniger Stickoxide ausstoßen als auf der Straße. Später stellte sich heraus, dass weltweit rund elf Millionen Autos betroffen sind. In Deutschland war zunächst
von 2,8 Millionen betroffenen Fahrzeugen die Rede gewesen - diese Zahl ergab sich aus den ursprünglichen Zulassungen. Allerdings seien inzwischen rund 400.000 Wagen nicht mehr in Deutschland unterwegs.

[UPDATE, 15.10.2015, 11:25]

Die Zahl der betroffenen Fahrzeuge in Deutschland wurde korrigiert , Aussagen von Alexander Dobrindt wurden ergänzt. (axk)