Künstliche Intelligenz: DB will ICE automatisch warten

ICE will die Deutsche Bahn künftig automatisiert inspizieren lassen. Dafür gibt sie jetzt 55 Millionen Euro aus.

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DB-Vorstand Michael Peterson findet Digitalisierung gut, Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP, r.) ohnehin, denn sein Ressort ist auch für Digitalisierung zuständig.

(Bild: Deutsche Bahn AG)

Lesezeit: 2 Min.

Nach den Güter- und Regionalzügen sollen auch ICE künftig automatisch inspiziert werden. Die Deutsche Bahn will für das "E-Check" genannte Verfahren 55 Millionen Euro investieren. Mit Hilfe von Robotern und Künstlicher Intelligenz soll die wachsende ICE-Flotte auf die Weise schneller gewartet werden können. Das erste mit der neuen Technik ausgerüstete ICE-Werk ist Köln-Nippes. Bis 2025 sollen Berlin, Dortmund, Hamburg und München folgen.

Der E-Check besteht aus einem Kamera-Tor und bei Bedarf einem mobilen Unterflurgerät des Maschinenbauunternehmens Strama-MPS. Eine Software, die die Deutsche Bahn als Künstliche Intelligenz bezeichnet, wertet die Aufnahmen aus. Die Technik soll kleinste Abweichungen wie eine nicht mehr richtig sitzende Schraube, Instandsetzungsbedarf und auch "Schönheitsfehler" wie beschädigte Piktogramme außen am Zug erkennen können.

Dabei festgestellte Abweichungen vom Sollzustand werden dem technischen Personal im Werk angezeigt. Menschen überprüfen das Bild und entscheiden, ob wirklich ein Fehler vorliegt. Daraus folgt dann automatisiert ein Arbeitsauftrag auf das Tablet des Werkstattpersonals.

Cobots genannte Roboter sollen ICE mit Frischwasser versorgen und Abwasser abpumpen. Sie sollen bei den unterschiedlichen Zugtypen vollautomatisiert die Lage der Anschlüsse erkennen können. Dafür bewegen sie sich am ICE entlang, öffnen die darüber liegende Klappe und bringen den passenden Anschlussstutzen an. Ist das Ver- oder Entsorgen beendet, entfernt der Cobot selbstständig die Stutzen, schließt die Klappe und begibt sich zum nächsten Wagen.

Roboter und KI inspizieren ICE (9 Bilder)

Ein langer ICE hat innerhalb von 5 Minuten das Kamerator passiert.
(Bild: Deutsche Bahn AG
)

Kameratore und Unterflurroboter will die Bahn auch für die Wartung von Regionalzügen einsetzen, eines davon erprobt sie in München. Für die Inspektion von Güterwagen testet die DB den Roboterhund Spot von Boston Dynamics.

Hier wie auch in Sachen ICE-Inspektion argumentiert die Bahn ähnlich: Die Fachleute in den Werken würden von Standardtätigkeiten entlastet und können sich auf anspruchsvolle Aufgaben wie Reparaturen konzentrieren. Zudem steige die Effizienz: Die Fahrt eines 374 Meter langen XXL-ICE mit 13 Wagen durch das Kamerator dauere fünf Minuten. Ein gesamter E-Check mit Wasserver- und -entsorgung dauere eineinhalb Stunden und damit nur halb so lang, als wenn dies Menschen übernehmen.

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(anw)