KurseinbrĂĽche in den USA nach Intels Gewinnwarnung
Die Umsatz- und Gewinnwarnung von Intel hat in den Eröffnungsstunden des Handels an den US-Börsen zu starken Kurseinbrüchen geführt.
Die Umsatz- und Gewinnwarnung von Intel, die gestern Abend die amerikanische Börsenwelt schockierte und auch an den deutschen Handelsplätze für deutliche Kursverluste der High-Tech-Werte sorgte, hat in den Eröffnungsstunden des heutigen Handels an den US-Börsen zu starken Einbrüchen geführt.
Unter den panikartigen Verkäufen der Anleger hatten praktisch alle High-Tech-Werte an den Börsen zu leiden. Der Dow Jones Industrial Average, in den auch Intel aufgenommen ist, fiel zu Handelsbeginn um 105 Punkte auf 10.660 Punkte, der Nasdaq Composite ging um 202 Punkte auf 3626 Punkte nach unten. In den ersten Stunden des Handels konnte sich allein der Biotechnologie-Index der Nasdaq im positiven Bereich halten.
Die Aktie von Intel, das heute mit Abstand am meisten gehandelte Wertpapier, kam rund 24 Prozent unter dem Vortagsschluss in den Handel und sank bis auf 46 US-Dollar. Gegen 12 Uhr Ortszeit hatte sich der Kurs leicht erholt und lag bei 48,785 US-Dollar. Auch Intels Hauptkonkurrent AMD musste ordentlich Federn lassen: Nachdem sein Papier gestern an der New Yorker Börse noch zwischen 27 und 28 US-Dollar gekostet hatte, gab der Kurs infolge Intels Gewinnwarnung bis auf 24 US-Dollar nach. In den Morgenstunden konnte sich die AMD-Aktie zunächst etwas erholen, gab dann aber wieder nach und kostete gegen 12 Uhr Ortszeit 24,50 US-Dollar.
Unter Analysten werden die KurseinbrĂĽche als Zeichen dafĂĽr gesehen, dass High-Tech-Werten derzeit kein besonderes Vertrauen entgegengebracht wird. "Technologie-Aktien haben nicht mehr den guten Ruf wie einst", sagte Barry Hyman von Weatherly Securities in New York gegenĂĽber CBS. Das Absacken von Werten wie Microsoft oder Dell bezeichnete er als "Kollateralschaden".
Die Börsianer gehen nicht davon aus, dass sich Intel besonders schnell erholen wird. Eine nachlassende Nachfrage nach PCs, steigende Entwicklungskosten und schrumpfende Margen würden es Intel in Zukunft schwerer machen, hohe Gewinne zu erzielen. (chr)