LED-Lampen fürs Studio

LEDs sind sparsam und langlebig. Aber sind sie auch fürs Fotostudio geeignet? Wir wollten es genauer wissen und haben uns zwei Reflecta LED-Studioleuchten in die Redaktion geholt.

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Inhaltsverzeichnis

Nicht jeder möchte gern im heimischen Fotostudio mit einer Blitzanlage arbeiten. Mit einem Dauerlicht kann man die Lichtsituation einfacher einstellen und sieht unmittelbar, welche Blendenwerte und Belichtungszeiten erforderlich sind. Als Alternative zu billigen Baustrahlern oder kostenintensiven Halogendauerbrennern gibt es inzwischen auch LED-Studioleuchten mit ausreichender Helligkeit. Sie gelten als sehr langlebig und sparsam im Verbrauch. Weiterer angenehmer Nebeneffekt: Sie entwickeln vergleichsweise kaum Abwärme. Fotograf und Modell kommen also nicht so schnell ins Schwitzen. Und es ist vollkommen unproblematisch, mit unterschiedlichen Filtermaterialien – also auch mit Stoffen und Papieren – vor der Lichtquelle zu arbeiten.

Reflecta LED-Fotoleuchte RPL 1200B-VCT (9 Bilder)

Reflecta RPL 1200B-VCT

Die Reflecta RPL 1200B-VCT leuchtet mit 1200 LEDs. (Bild: pen)

Allerdings haftet den LED-Leuchten immer noch ihr inhomogenes Farbspektrum an. Denn von Natur aus senden LEDs kein weißes Licht aus, sondern strahlen nur über einen engen Wellenlängenbereich. Weißes LED-Licht entsteht zunächst einmal dadurch, dass man eine blaue LED mit einer Fluoreszenzschicht versieht. Die wandelt das blauviolette Grundlicht (Wellenlänge etwa 450 nm) in ein breites Spektrum um, das dem blauen Licht überlagert wird. So entsteht das typische weiße LED-Lichtspektrum mit einem ausgeprägten Peak im Blauviolettbereich, einer Lücke bei Cyan und einem mehr oder weniger stark ausgeprägten Hügel bei Grün, der zu Rot hin wiederum abfällt. Solche LEDs bieten in Taschenlampen oder als Fahrradbeleuchtung eine enorme Helligkeit, sind aber als Fotolicht weniger geeignet, da sie zu einer unausgewogenen Farbwiedergabe führen. Mit passenden Farbfiltervorsätzen kann man den Effekt schon etwas abmildern.

Links das Spektrum einer simplen LED-Leuchte mit einem sehr ausgeprägten Peak im Blauen und nur einem geringen Rotanteil. Rechts das Spektrum des Reflecta-Strahlers mit Farbtemperatursteller in Mittelstellung: Grün- und Rotanteil sind hier sehr viel ausgeprägter.

(Bild: pen)

Besser geeignet sind Leuchten mit mehrfarbigen LEDs. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Studioflächenleuchten in Bicolor-Technik. Reflecta hat gerade seine LED-Studioleuchten-Serie RPL vorgestellt. Die von uns getesteten Flächenstrahler RPL 1200B-VCT sind jeweils mit 1200 LEDs ausgestattet – 600 weiße und 600 warmweiße. Bei diesem Model lässt sich die Farbtemperatur im Bereich 3200 K bis 5600 K per Drehknopf stufenlos einstellen. Bei Linksanschlag (3200 K) leuchten nur die warmweißen, bei Rechtsanschlag (5600 K) nur die weißen LEDs. In Mittelstellung leuchten alle LEDs mit voller Helligkeit, sodass man auch nur in dieser Stellung die maximale Helligkeit erzielen kann. Die Strahler besitzen eine Fläche von 41 mal 31 Zentimetern. Der Abstrahlwinkel ist ohne Diffusor aufgrund der LED-Abstrahlcharakteristik vergleichsweise gering.