La Jolla: Meta stellt Entwicklung von Vision-Pro-Konkurrent ein

Bisher für 2027 geplant, nun gecancelt: Metas Reality Labs arbeiten einem Medienbericht zufolge nicht mehr an einem VR-Headset mit Micro-OLEDs.

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Auch diese schon abgekündigte Meta Quest Pro bekommt vorerst keinen Nachfolger.

(Bild: (Bild: charnsitr/Shutterstock.com))

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Von
  • Nico Ernst

In dieser Woche kam das Ende der Pläne für ein Alternativprodukt zu Apples Vision Pro. Wie das gewöhnlich gut unterrichtete US-Medium "The Information" berichtet, soll bei einem internen Meeting von Metas Reality Labs das Ende der Entwicklung des Projekts "La Jolla" angeordnet worden sein.

Unter diesem Codenamen hatte Meta dem Bericht zufolge seit mehreren Jahren an einer High-End-Version seiner Quest-Headsets gearbeitet. 2027 sollte das Gerät auf den Markt kommen. La Jolla sollte wie Apples Vision Pro Displays Micro-OLEDs besitzen, was hohe Bildqualität und Auflösung versprach. Zu den Gründen der Entscheidung gibt es keine Angaben, "The Information" beruft sich auf zwei namentlich nicht genannte Mitarbeiter von Meta.

Die naheliegendste Erklärung ist, dass das Unternehmen kein großes Marktpotenzial für ein solches Produkt mehr sieht. Auch Apples Vision Pro ist mit einem Preis ab 3.500 US-Dollar kein riesiger Erfolg, der Meta-Konkurrent im VR-Markt arbeitet derzeit angeblich an einer günstigeren Version. Erst danach soll eine mögliche "Vision Pro 2" erscheinen.

Meta wiederum hatte sich bereits Mitte 2023 aus dem Geschäft mit teuren Headsets verabschiedet, seitdem wird die zuletzt ab 1.000 US-Dollar angebotene Quest Pro nicht mehr hergestellt. Auch die Entwicklungen an einem Nachfolger, bei dem es sich nicht um die Micro-OLED-Version handeln sollte, sind laut damaligen Berichten eingestellt worden.

Damit bleiben von Meta für absehbare Zeit die Quest 2 ab rund 200 US-Dollar und die Quest 3 ab 500 US-Dollar die einzigen Angebote. Die Quest 2 wird jedoch kaum noch angeboten, in Deutschland ist vorwiegend die Quest 3 mit 128 oder 512 GByte gut verfügbar. Der Preisunterschied von 150 Euro zum Topmodell für rund 700 Euro macht die kleineren Versionen unattraktiv.

Die früher unter dem Namen Oculus geführten Headsets werden für Meta immer mehr zu einem Milliardengrab. Jedes Jahr investiert das Unternehmen hohe Beträge in seine Reality Labs. Allein im ersten Quartal 2024 waren es 3,8 Milliarden US-Dollar Verlust, im über zehnjährigen Bestehen der Abteilung über 50 Milliarden. Erst im Juni 2024 hatte Meta die Labs in zwei neue Arbeitsgruppen aufgespaltet und Entlassungen vorgenommen. Meta-Chef Mark Zuckerberg hielt auch nach dem Erscheinen der Vision Pro ziemlich unbeirrt an seiner VR-Strategie fest.

(nie)