Liberty-Chef will mehr Einfluss bei AOL

John Malone hat bei der US-Börsenaufsicht die Umwandlung der stimmrechtslosen Anteile in Aktien mit vollem Stimmrecht beantragt.

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John Malones Firma Liberty Media hält vier Prozent der AOL-Anteile. Die Anteilsscheine sind allerdings nicht mit einem Stimmrecht verbunden, und das will Malone nun anscheinend ändern, schreibt die Financial Times Deutschland. Laut dem Bericht hat Malone bei der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC die Umwandlung in Anteilsscheine mit vollem Stimmrecht beantragt.

Bislang hat Liberty aus wettbewerbsrechtlichen Gründen keine Stimme bei AOL, da das Unternehmen bis zum Verkauf an AT&T vor drei Jahren in den USA wie AOL ein großes Kabelnetz betrieben hat. Nach der Umwandlung hätte Malone Mitsprache bei Entscheidungen von AOL, das in den USA das zweitgrößte Kabelnetz betreibt. Das wäre vielleicht eine Art Ausgleich für das entgangene Kabelgeschäft in Deutschland.

Für AOL käme das neu erwachte Engagement Malones zu einer ungünstigen Zeit, heißt es in dem Bericht, zumal es für den Konzern im Kabelgeschäft derzeit nicht so gut läuft. AOL betreibt rund die Hälfte des Kabelnetzes zusammen mit Advance Newhouse. Sollte die Umstrukturierung des gemeinsamen Unternehmens bis Ende Mai nicht abgeschlossen sein, könnte es 18 Prozent der 12,8 Millionen Kabelkunden verlieren, teilte AOL in einer Pflichtmitteilung an die SEC mit. Vor kurzem unterlag AOL im Bietergerangel um die 14 Millionen Kunden von AT&T Broadband. (anw)