Lithium-Raffinerie in Brandenburg geplant: Rock Tech bleibt optimistisch
In Brandenburg soll Lithium für E-Auto-Batterien weiterverarbeitet werden, die Förderung dafür entfällt bald. Rock Tech bleibt trotzdem optimistisch.

Elektroauto-Akkus wie diese sollen in einer geplanten Lithium-Raffinierie in Brandenburg recycelt werden.
(Bild: P5h / Shutterstock.com)
Das deutsch-kanadische Unternehmen Rock Tech Lithium sieht keine Gefahr fĂĽr seine geplante Lithium-Raffinerie im SĂĽdosten Brandenburgs, auch wenn die Finanzierung noch nicht abgeschlossen ist. "Wir sind gekommen, um zu bleiben", sagte ein Sprecher von Rock Tech Lithium der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen werde das Projekt in Guben nahe der polnischen Grenze umsetzen.
Dort soll Lithiumhydroxid als Grundstoff fĂĽr Elektroauto-Batterien hergestellt werden. "Nach Abschluss der Finanzierung werden wir voraussichtlich Anfang 2025 mit dem Bau des Konverters beginnen." In Bitterfeld-Wolfen nahm erst im September das Unternehmen AMG Europas erste Lithiumhydroxid-Raffinerie in Betrieb.
800-Millionen-Euro-Finanzierung gesucht
Rock Tech muss für die Lithium-Fabrik eine Finanzierung von insgesamt 800 Millionen Euro auf die Beine stellen und Finanzierungsquellen suchen. Auf rund 200 Millionen Euro Fördermittel des Bundes muss das Unternehmen aufgrund der angespannten Haushaltslage verzichten. Die Zusage des Landes Brandenburgs über eine Unterstützung von rund 90 Millionen Euro ist bis Ende des Jahres befristet.
"Unsere intensiven Gespräche mit strategischen Investoren aus der Batterie-, Automobil-, Finanz- und Rohstoffindustrie stehen kurz vor dem Abschluss", teilte ein Unternehmens-Sprecher mit. Mit mehreren projektfinanzierenden Banken strebe das Unternehmen eine Fremdkapitalquote von 60 Prozent an. Zudem habe Rock Tech bislang mehr als 50 Millionen Euro Eigenmittel in das Projekt investiert.
Ab 2027 soll Lithiumhydroxid produziert werden
Bereits während der Bauphase wolle Rock Tech Teile der Anlage hochfahren, um 2027 batteriefähiges Lithiumhydroxid zu produzieren. Zuvor hatte es geheißen, es werde mit einem Produktionsstart für 2026 gerechnet. Der kanadische Konzern Rock Tech Lithium fördert und verarbeitet den wichtigen Rohstoff für die Batteriezellfertigung für Elektromobilität. Die Industrieanlage in Guben soll nach Angaben des Unternehmens jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid produzieren.
Rock Tech plant nach eigenen Unternehmensangaben, Rohstoff aus "verantwortungsvoll produzierenden" Minen einzusetzen. Der Rohstoff für den Konverter in Guben wird nach Angaben des Unternehmens überwiegend aus Australien und Brasilien stammen. Das Ziel von Rock Tech ist es aber auch, Lithiumhydroxid aus recyceltem Material von alten Batterien zu gewinnen: "Bis 2030 planen wir, rund 50 Prozent unserer batteriefähigen Lithiumprodukte aus recycelten Rohstoffen herzustellen."
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Deutschland ist bei Lithium von Importen abhängig, wichtigste Lieferländer sind Chile, Australien und China. Umweltschützer kritisieren unter anderem, dass Lithium-Bergbau das Grundwasser mit Schwermetallen verunreinige und daher eine Gefahr für die Trinkwasserversorgung der Anwohner darstelle. Es gibt aber auch erste Pläne, Lithium in Deutschland zu fördern.
(nen)