Location Services: Mitsubishi und NTT steigen bei Here ein

Über ein gemeinsames Tochterunternehmen erwerben die japanischen Konzerne 30 Prozent der Anteile an dem europäischen Location-Dienstleister.

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Location Services: Mitsubishi und NTT steigen bei Here ein

Die Here-Autos sammeln Daten für Lokationsdienste.

(Bild: Here)

Lesezeit: 2 Min.

Die japanischen Unternehmen Mitsubishi und NTT steigt beim Kartendienst Here ein. Der Mischkonzern Mitsubishi Corporation und Netzbetreiber NTT erwerben über ein gemeinsames Tochterunternehmen 30 Prozent der Anteile, teilte Here am Freitag in Amsterdam mit. Das Geschäft muss noch von den beteiligten Aufsichtsbehörden genehmigt werden und soll dann im ersten Halbjahr 2020 über die Bühne gehen.

Mitsubishi und NTT gesellen sich damit zu den sieben bestehenden Anteilseignern von Here, die überwiegend aus der Autoindustrie kommen: Audi, Bosch, BMW Group, Continental, Intel, Mercedes-Benz, und Pioneer. Der Anteil der beiden neuen Investoren besteht den Angaben zum Teil aus neuen Anteilen sowie aus Anteilen der anderen Teilhaber. Über die Investitionssumme und die neuen Eigentumsverhältnisse machen die Unternehmen keine Angaben.

"Wir freuen uns sehr über den Einstieg von Mitsubishi Corporation und NTT als strategische Investoren", erklärt Here-CEO Edzard Overbeek. "Wir sind sehr stolz darauf, dass wir in wichtigen Digitalisierungsinitiativen von Mitsubishi und NTT eine zentrale Rolle spielen werden. Das Engagement unserer neuen Investoren zeigt auch, dass wir uns über den Automobilsektor hinaus weiter diversifizieren."

Das Unternehmen Here baut eine Standortdaten- und Technologieplattform mit Entwicklungsumgebung und zahlreichen ortsbezogenen Diensten. Here geht auf den Kartendienst von Navteq zurück, den Nokia 2008 übernommen hatte. Im Zuge der Neuausrichtung und der Konzentration auf das Netzwerkgeschäft hatten die Finnen ihre Location-Tochter an Audi, BMW und Daimler verkauft.

Here verfolgt die Strategie, die Eigentümerstruktur möglichst breit aufzustellen. Die Eigner haben von Anfang darauf gesetzt, noch mehr Partner ins Boot zu holen. Zuletzt sind die Zulieferer Bosch und Continental dazugestoßen. Anfang 2017 war der US-Chipriese Intel bei Here eingestiegen. Das Unternehmen beschäftigt mehr als 9000 Mitarbeiter in 56 Ländern. (vbr)