MCI Worldcom steigt in Bieterstreit um Orange ein

Die britische Mobilfunkfirma Orange, noch im Besitz von Mannesmann, ist heiß begehrt - nun hat auch MCI Worldcom Interesse angemeldet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die britische Mobilfunkfirma Orange ist heiß begehrt. Das Unternehmen, das von Mannesmann kurz vor der Übernahmeschlacht mit Vodafone gekauft wurde, muss wieder abgestoßen werden – die EU-Kommission machte dies bei der Genehmigung der Mannesmann-Übernahme durch Vodafone zur Auflage. Nachdem schon France Telecom und die holländische KPN sowie Spaniens Telefonica und DoCoMo, die Tochter des japanischen Telekom-Riesen NTT ihr Interesse an Orange angemeldet haben, will nun offensichtlich auch MCI Worldcom in den Übernahmepoker einsteigen.

Auf einem Meeting mit Analysten anlässlich der Vorstellung des Geschäftsberichts erklärte MCI-Chef Bernie Ebbers, man prüfe, ob eine Übernahme von Orange sinnvoll sei. Eine andere Möglichkeit, einen Fuß in den britischen Mobilfunkmarkt zu bekommen, sei aber die Zusammenarbeit mit einer der Firmen, die gerade eine UMTS-Lizenz in Großbritannien ersteigert habe. Die hätten so viel für eine der Lizenzen bezahlen müssen, dass sie unter Umständen einen starken Partner brauchten, meinte Ebbers.

MCI Worldcom, nach AT&T Branchenzweiter im amerikanischen Telekommunikationsmarkt, hatte erst im Oktober letzten Jahres die Übernahmeschlacht um die drittgrößte US-Telefongesellschaft Sprint für sich entscheiden – Kaufpreis damals: 115 Milliarden US-Dollar. Die Übernahme wird aber noch von der amerikanischen Kartellbehörde geprüft. Für Orange erwarten Marktbeobachter einen Kaufpreis von rund 47 Milliarden US-Dollar. (jk)