MacBook-Butterfly-Ärger: US-Nutzer bekommen Geld von Apple – und nicht zu knapp

Zwischen 2015 und 2019 verkaufte Apple problematische MacBook-Tastaturen. Nach eine Klageeinigung gibt's jetzt bis zu 400 US-Dollar.

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Apples Butterfly-Tastatur

(Bild: iFixIt)

Lesezeit: 3 Min.

Während Kunden in Deutschland Apples Umtauschprogramm für die problematischen Butterfly-Tastaturen in mehreren MacBook-Modellen seit Kurzem nicht mehr nutzen können, erhalten Menschen mit US-Wohnsitz nun ordentlich Geld. Nachdem sich der Konzern bereits 2022 mit Klägergruppen verglichen hatte, soll jetzt endlich der Ausgleich fließen. Immerhin 50 Millionen US-Dollar sind im Topf.

Das zuständige Gericht hatte im Juni beschlossen, dass Apple ab August 2024 zu zahlen hat. Dabei soll es verschiedene Abstufungen geben. Menschen, bei denen nur einzelne Tastenabdeckungen (Keycaps) ausgetauscht werden mussten, bekommen demnach 50 Dollar. Wurde das gesamte Topcase – der Bereich des Gehäuses, in dem die Tastatur steckt sowie der umgebende Rahmen – gewechselt, zahlt Apple bis zu 125 Dollar. Kam es innerhalb der vier Jahre, in denen Apple die Butterfly-Tastatur verkaufte, gar zum Austausch von zwei Topcases, stehen Kunden 395 Dollar zu.

Wer sich an der Sammelklage beteiligt hat, sollte von den zuständigen Anwälten mittlerweile eine E-Mail erhalten haben. Andere Kunden können einen Blick auf eine eigens eingerichtete Website (Keyboardsettlement.com) werden. Dort ist allerdings mittlerweile die Frist abgelaufen, sich an einer der drei Settlement-Klassen zu beteiligen. Claims konnten nämlich nur bis zum 6. März 2023 eingereicht werden. Ob das Geld für alle Klageteilnehmer ausreicht, bleibt abzuwarten. 50 Millionen Dollar sind für gegen Apple gerichtete Sammelklagen eher Kleingeld, bei einem anderen Verfahren um iPhone-Akkus kam eine halbe Milliarde Dollar heraus.

Apple hatte die Kundschaft mit seiner Butterfly-Tastatur über Jahre auf eine harte Probe gestellt. Ab Frühjahr 2015 führte Apple diese neue Art von Tastenschaltern ein: Die sogenannte Butterfly-Mechanik sollte besonders dünne, dabei aber auch präzise Notebook-Keyboards ermöglichen. Das Problem: Nachdem sich die Technik im Jahr darauf auch auf die MacBook-Pro-Modelle ausdehnte, kam es zunehmend zu Nutzerberichten über Ausfälle.

Dabei klemmten Tasten, Anschläge kamen nicht durch und/oder die gesamte Mechanik versagte. Grund war häufig, dass Staub oder Krümel unter die Tastenkappen gelangen; der Unrat ließ sich aber quasi nicht mehr entfernen, selbst Profis hatten ihre liebe Not. Apple reagierte schließlich mit einem Austauschprogramm, stellte die Nutzung der Technik aber erst 2019 ein. Während der Butterfly-Zeit kam es vor, dass Nutzer ihr Topcase mehrfach wechseln lassen mussten, da der Fehler nach Austausch gleich erneut auftrat.

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(bsc)