Petition: Nutzer fordern Rückrufprogramm für problematische MacBook-Pro-Tastatur

Das umstrittene Butterfly-Keyboard wird von Apple nach Garantieablauf nur gegen Geld repariert. Eine Userinitiative fordert kostenlose Abhilfe.

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MacBook Pro 2016

Das MacBook Pro kommt seit 2016 mit der umstrittenen Butterfly-Tastatur.

(Bild: Apple)

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Der Ärger mit den aktuellen Tastaturen von Apples Profi-Mobilrechnerlinie hat Nutzer nun zum Aufsetzen einer Petition auf Change.org motiviert. Die seit zwei Tagen laufende Unterschriftenaktion konnte innerhalb kurzer Zeit über 2600 Mitzeichner finden und fordert den Hersteller auf, das Butterfly-Keyboard der MacBook-Pro-Baureihe, das seit 2016 verbaut wird, zurückzurufen und durch eine "andere, funktionierende Tastatur" auszutauschen – und zwar kostenlos. "Apple, es ist Zeit, jedes MacBook Pro seit Ende 2016 zurückzurufen und das Keyboard mit einer neuen, umgestalteten Tastatur zu ersetzen, die schlicht funktioniert", schreibt der selbst betroffene Nutzer Matthew Taylor, der die Petition gestartet hat.

Berichte über Tastaturprobleme beim MacBook Pro gibt es seit Erscheinen der neuen Generation der 13- und 15-Zoll-Modelle im Herbst 2016. Apple hatte seine gewohnte Tastatur zum damaligen Zeitpunkt gegen das sogenannte Butterfly-Keyboard ersetzt, das besonders flach ausfällt, aber dennoch einen angenehmen Tastenhub haben soll. Die Tastaturart war zuvor auch im MacBook Retina verbaut worden und ist auch dort nicht unumstritten. Mit der Zeit zeigte sich dann, dass die Tastaturen offenbar eine deutlich höhere Ausfallrate haben als ihre Vorgängervariante.

So kann es passieren, dass Staub und Krümel, die zwischen Tastenkappe und Mechanik gelangen, den sehr kompakten Tastenschalter behindern – dann funktioniert eine Taste nur manchmal oder gar nicht mehr. Ebenfalls kommt es vor, dass die Halterung einzelner Tastenkappen abbricht und Tasten abfallen können – dies kann auch leicht passieren, wenn Nutzer selbst versuchen, die Tastatur selbst zu reinigen. Apple selbst empfiehlt die Verwendung von Luftdrucksprays ("Air in a can"), was jedoch Nutzerberichten zufolge selten von Erfolg gekrönt ist. Problematisch ist zudem, dass einzelne defekte Tasten oft dazu führen, dass das gesamte Topcase der Maschine gewechselt werden muss – inklusive Akku und umgebendes Metall. Das kann außerhalb der Garantiezeit höhere dreistellige Beträge kosten.

Der Petitionsverantwortliche Matthew Taylor nennt auf seiner Aktionsseite verschiedene Beispiele des Problems – auch aus den Medien, wo das Thema in den letzten Monaten wieder verstärkt hochkocht. "Diese Tastaturen funktionieren nicht", findet er. Er selbst habe ein 13-Zoll-Modell, bei dem die "L"-Taste und der Shift-Key defekt seien. "Manchmal gehen sie, manchmal nicht." Es sei ziemlich schwierig, Texte dauernd zu korrigieren, um fehlende Ls zu finden. "Ich habe die Maschine dann zur Genius Bar [im Apple-Laden] gebracht. Sie haben die L-Taste ersetzt. Dann ging die Ersatztaste kaputt. Und dann die Shift-Taste." (bsc)