Mastodon: Umfangreiches Update verbessert Suche, Web-Interface und Einstieg

Seit Donnerstag ist ein umfangreiches Update für Mastodon verfügbar, immer mehr Instanzen sind schon umgestellt. Als größte Neuerung gibt es die Volltextsuche.

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Screenshots von Mastodon

(Bild: Mastodon)

Lesezeit: 4 Min.

Das am Donnerstag veröffentlichte Update auf Version 4.2.0 führt bei Mastodon nicht nur die ersehnte Volltextsuche ein, sondern gleich eine ganze Reihe von Verbesserungen am Web-Interface. Außerdem gibt es viele Neuerungen, die den Einstieg bei der Twitter-Alternative erleichtern sollen. So wurde die erstmalige Anmeldung bei dem Kurznachrichtendienst deutlich überarbeitet, schreibt Chefentwickler Eugen Rochko in einem Blogeintrag. Vorschläge und Tipps sollen dafür sorgen, dass weniger Neulinge direkt wieder aussteigen und das Interesse verlieren. Die Neuerungen waren schon seit einigen Wochen auf den hauseigenen Instanzen mastodon.social und mastodon.online verfügbar, seit Donnerstag haben immer mehr weitere Instanzen das Update installiert.

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Suchergebnisse mit Verifizierung

Für bereits aktive Nutzer und Nutzerinnen dürfte die deutlich erweiterte Suche die sichtbarste Änderung sein. Umgesetzt wird die Suche per Opt-in, wer will, dass eigene Inhalte in den Suchergebnissen anderer auftauchen, muss der Indizierung zustimmen. Die Option findet sich in den Einstellungen unter "Öffentliches Profil" und dem Unterpunkt "Datenschutz und Reichweite", sie gilt nur für Beiträge, die öffentlich geteilt wurden. Wer das nicht möchte, kann die neue Suche trotzdem nutzen, auffindbar sind dann jeweils trotzdem auch die eigenen Beiträge. Bei Profilen, die über die Suche zutage gefördert werden, steht nun auch deutlich sichtbar ein gegebenenfalls verfügbarer Link zur Verifizierung. Getätigte Suchen werden außerdem gespeichert und sind damit erneut abrufbar.

Im Unterpunkt "Entdecken" gibt es jetzt einen gesonderten Bereich für Neuigkeiten, dort werden Links zu jenen Nachrichtenartikeln gesammelt, die besonders häufig geteilt wurden. Bei den Beiträgen selbst wurde angepasst, wie die darunter gesammelten Hashtags angezeigt werden, die werden nun gesondert ganz am Ende gesammelt. Artikelvorschauen wurden überarbeitet, bei Antworten auf Beiträge macht eine Linie nun den Zusammenhang deutlicher. Verbessert wurde außerdem die Interaktion mit anderen Instanzen. Landet man auf einem Beitrag, mit dem man nicht direkt interagieren kann, öffnet sich eine Abfrage zur Eingabe der eigenen Instanz, wo sich der Beitrag dann öffnet.

Auf social.heise.de geteilte Nachrichten

Eine umfassende Liste der jetzt eingeführten Neuerungen gibt es bei GitHub. Die bisher deutlich eingeschränkte Suche war vor allem nach dem immensen Wachstum von Mastodon nach der Übernahme von Twitter durch Elon Musk immer wieder bemängelt worden. Bei dem Vorbild ist die Suche ein wichtiges und hilfreiches Werkzeug, wer von dort umzieht, vermisst die Funktion oft sofort. Eine Volltextsuche gab es deshalb – je nach Instanz – bislang höchstens für die eigenen Beiträge sowie Beiträge, die man favorisiert, mit einem Lesezeichen markiert oder erwähnt hat. Gleichzeitig wurden auf Mastodon geteilte Beiträge aber schon immer von Suchmaschinen erfasst – wenn die Instanz das nicht untersagt. Die Inhalte waren dann also nicht unauffindbar.

Mastodon ist mit rund zwei Millionen aktiven Accounts auf mehr als 12.000 Servern gegenwärtig eine der größten Twitter-Alternativen. Noch mehr sind nur auf Threads von Meta aktiv, Bluesky kommt auf eine Million Accounts. Nach einem explosiven Wachstum infolge der Twitter-Übernahme hat sich rund um Mastodon in den vergangenen Monaten aber der Eindruck verfestigt, dass hohe Einstiegshürden es vielen Neuankömmlingen unnötig schwer machen. Trotzdem gibt es aber immer wieder Wellen, in denen neue Accounts dazukommen, und zwar dann, wenn es auf X (vormals Twitter) unbeliebte Änderungen gibt. Mastodon ist außerdem Teil des Fediverse, Nutzer können deshalb direkt mit Accounts interagieren, die etwa bei der Instagram-Alternative Pixelfed oder auf Firefish aktiv sind.

(mho)