Palantir erhält millionenschweren Auftrag der US-Army für das KI-System​ "Maven"

Palantir und US-Army kooperieren für das Maven Smart System. Das KI-System sorgt im Nahen Osten bereits für beschleunigte Entscheidungsfindung.

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Palantir-Logo

(Bild: Spyro the Dragon/Shutterstock.com)

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Das US-Verteidigungsministerium hat einen Vertrag mit Palantir USG Inc. im Wert von 480 Millionen US-Dollar für die weitere Entwicklung des "Maven Smart Systems" (MSS) geschlossen. Maven verwendet Künstliche Intelligenz, um feindliche Systeme in Einsatzgebieten zu identifizieren, und gilt als wichtiger Bestandteil der sogenannten "Kill-Cloud" der Vereinigten Staaten. Die KI soll Kommandeure und anderes Personal bei schnelleren und besseren Entscheidungen unterstützen sowie die Effizienz und Effektivität von Operationen verbessern.

KI könne helfen, benutzerdefinierte Parameter zu filtern, große Datenmengen zu durchforsten, Relevantes zu extrahieren und Analysten nahezu in Echtzeit Daten zur Verfügung zu stellen, die von der Einsatzgemeinschaft zur Validierung der Ziele verwendet werden. Das Pentagon will laut Reuters KI-Tools wie Maven für ein vernetztes Kampfkonzept nutzen. Ziel ist es, Plattformen, Sensoren und Datenströme des US-Militärs und wichtiger internationaler Partner in einem einheitlicheren Netzwerk besser miteinander zu verbinden. Der am Mittwoch bekannt gegebene Vertrag ist ein Festpreisvertrag über fünf Jahre. Die Fertigstellung soll am 28. Mai 2029 erfolgen.

Laut einer Mitteilung der Kentucky National Guard vom Februar wird diese Art von KI-Technik vom US-Militär bereits im Verantwortungsbereich des Central Command im Nahen Osten eingesetzt. MSS nutzt KI-generierte Algorithmen, um feindliche Systeme im Einsatzgebiet zu scannen und zu identifizieren. Das System führe "Daten aus verschiedenen Aufklärungs- und Überwachungssystemen zusammen, um Interessengebiete zu identifizieren", heißt es von der Kentucky National Guard.

Eine logische Erweiterung von Maven sei laut Palantir-Chef Alex Karp "Tactical Intelligence Targeting Access Node", kurz Titan. Dafür erhielt das Unternehmen erst kürzlich einen Auftrag der US-Armee und arbeitet dafür auch zusammen mit der Anduril Industries. Mithilfe von Titan sollen Soldaten ihre Fähigkeiten zum Einschätzen der Lage und zur Kontrolle des Schlachtfelds durch die koordinierte Datensammlung verbessern. Bei Titan handelt es sich ersten Skizzen zufolge um einen großen Truck, der Palantir zufolge "Zugriff auf Weltraum-, Höhen-, Luft- und terrestrische Sensoren hat". Insgesamt sollen die Vorhaben die automatisierte Zielerfassung mithilfe von KI und Maschinenlernen verbessern und Präzisionsschüsse auch über große Entfernungen ermöglichen.

(mack)