Maxdata vor dem endgültigen Aus

Nachdem die Bemühungen, einen Investor für die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs zu finden, fehlgeschlagen sind, wurde das Insolvenzverfahren gegen Maxdata eröffnet. Die Fertigung in Würselen wird eingestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 36 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Nachdem der deutsche Computer- und Monitorhersteller Maxdata am 25. Juni 2008 wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz beantragen musste, wurde das Verfahren beim zuständigen Amtsgericht in Essen am 1. September eröffnet. Neben den deutschen Landesgesellschaften Maxdata Computer GmbH, Manulogs Manufacturing and Logistic Serices GmbH und Maxdata AG sind auch die Maxdata International GmbH sowie die östereichische Maxdata Computer GmbH in das Insolvenzverfahren eingebunden. Zuvor hatten sich die letzten Hoffnungen auf eine Fortführung des Geschäftsbetriebs zerschlagen, da der potenzielle Investor Quanmax – eine Tochtergesellschaft des taiwanischen Notebookproduzenten Quanta, der auch für Maxdata tätig war – in der vergangenen Woche überraschend einen Rückzieher gemacht hat.

Die Verhandlungen mit Quanmax schürten Hoffnungen bei Maxdata, da sich der Konzern bereits nach der Lintec-Insolvenz beim österreichischen PC-Hersteller chiliGREEN engagiert hatte und zudem eine Mehrheitsbeteiligung am ebenfalls aus Österreich stammenden Anbieter Gericom erworben hat. Am 29. August gab Insolvenzverwalter Dr. Winfrid Andres auf einer Belegschaftsversammlung jedoch das Scheitern der Verhandlungen bekannt. Laut der Wochenzeitung Marl aktuell soll sich Quanmax zurückgezogen haben, weil sich das Unternehmen der "Größe der Aufgabe nicht gewachsen sehe".

Eine kurzfristige Besserung der Liquiditätssituation bei Maxdata war danach nicht mehr zu erwarten und damit die Eröffnung des Insolvenzverfahrens unausweichlich. Zwei Drittel der rund 300 Beschäftigten in der Fertigungssparte Manulogs wurden freigestellt und in eine Transfergesellschaft überführt. Noch 2007 hatte Maxdata-Vorstand Thomas Stiegler die Produktion in Würselen hoffnungsvoll für Aufträge Dritter geöffnet, um die Auslastung der vorhandenen Kapazitäten zu verbessern. Das Produktionsvolumen für Kunden außerhalb des eigenen Konzerns sei jedoch so niedrig, dass sich eine Fortführung der Aktivitäten nicht lohne, räumte Vorstand Ralf Coenen gegenüber dem Manager Magazin ein.

Unter den Folgen der Insolvenz leiden nicht nur die zuletzt rund 1000 Maxdata-Mitarbeiter (Stand Ende 2007), sondern auch Kunden und Vertriebspartner stehen vor dem Problem, keine Anlaufstelle für Garantieansprüche mehr zu haben. Die entstandene Lücke dürften indes Wettbewerber von Maxdata füllen, die an der Knüpfung neuer Kundenkontakte interessiert sind – darunter beispielsweise die Freiburger Pyramid Computer und die CPI GmbH aus Feldkirchen bei München. Darüber hinaus bieten sich spezialisierte Servicedienstleister wie beispielsweise PC-Garant an. (map)