Medion liefert Nettop-PC aus

Beim Lebensmitteldiscounter Marktkauf soll ab Montag der kompakte PC Akoya E2005D mit Atom-230-Prozessor zu haben sein.

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Bislang läuft das Geschäft mit den sogenannten Nettop-PCs offenbar eher schleppend an. Zwar haben mehrere Hersteller die stationären Verwandten der überaus beliebten Netbooks angekündigt, doch sind zumindest im deutschen Einzelhandel nur wenige Geräte erhältlich. Zu den lieferbaren Nettops gehören die von Micro-Star International (MSI): Die Firma fertigt drei verschiedene, aber einander sehr ähnliche Varianten (Wind PC 120, Wind Nettop 120, Wind Nettop CS-120), die es jeweils mit Linux oder Windows XP Home in der Version für Ultra Low-Cost PCs (ULCPCs) gibt.

Eng verwandt mit den MSI-Nettops, nämlich mit identischem Gehäusevolumen und bis auf 802.11-b/g-WLAN fast gleicher Hardware- und Schnittstellenausstattung, ist offenbar der Medion Akoya E2005D, den der Lebensmittel-Discounter Marktkauf ab Montag in zahlreichen Filialen für 299 Euro verkaufen will. Obwohl schon anlässlich der IFA angekündigt, ist das Gerät auf der Medion-Webseite bisher nicht aufgetaucht, aber beispielsweise auch beim italienischen Großhändler GRA (PDF-Datei).

Mehrere andere PC-Hersteller bauen Mini-ITX-Mainboards mit Atom 230 und (Dual-Core-)Atom 330 in gewöhnliche Micro-Tower-PC-Gehäuse ein; solche Rechner haben wenig mit Intels Nettop-Konzept gemein, sind aber oft billig und können bei guter Konfiguration auch sparsam arbeiten. Die Firma One.de setzt beim One System Atom 230 ebenso wie Hyrican beim PC PCK02919 (Nettop) oder Wortmann (beim Terra PC-Home 3000) auf das Mainboard IPXLP-LV des Asus-Fertigungszweigs Pegatron, die österreichische Firma DiTech stattet den dimotion Mini M0J3 mit einem Atom 330 aus. Rechner in ATX-Gehäusen und mit Atom-Mainboards gibt es etwa auch von ICO, während die Firma Christmann beim TEO-X Atom2 auf ein kompakteres Forma setzt. Anders als bei den Netbooks halten sich die großen PC-Hersteller bei den Nettops bisher zurück und setzen den Atom 230 eher in speziellen Konfigurationen ein, etwa in Thin-Clients oder Kassensystemen.

Zu den attraktivsten Nettops gehört zurzeit die Eee Box B202 von Asus, denn das sehr kompakte Gerät ist mit der sparsameren Hardware-Kombination Atom N270/Chipsatz 945GSE bestückt, die Intel eigentlich für Netbooks empfiehlt, und arbeitet sehr leise. Doch die Eee Box kann Asus – entgegen anderslautender Ankündigungen – offenbar nicht oder nicht in ausreichenden Stückzahlen liefern. Bei vergleichbarem Preis wie dem Medion Akoya E2005D fehlt der Eee Box allerdings ein optisches Laufwerk; das lässt sich indes bei Bedarf leichter (per USB) nachrüsten als eine DVI-Schnittstelle, die wiederum den MSI-/Medion-Nettops fehlt.

Angekündigt sind auch diverse Atom-Nettops in All-in-One-(AiO-)Bauform, etwa der Averatec A1 (499 Euro mit 18,4-Zoll-Display) oder die Eee Tops ET1602 und ET1603 mit 15,6-Zoll-Schirmen von Asus. Auch MSI will einen AiO-Nettop unter dem Namen Neton herausbringen. Der Industrie-PC-Hersteller IEI setzt ebenfalls Atom-Prozessoren in seiner AiO-PC-Baureihe Afolux mit Touch-Screens ein.

Elitegroup Computer Systems (ECS) hat unterdessen die Daten des Nettops MD100/110 auf der Firmen-Webseite veröffentlicht. Bereits lieferbar scheint das Shuttle-Barebone X27D mit dem Dual-Core Atom 330 zu sein. (ciw)