Mehr Abos generieren: Apple schaltet Werbung fĂĽr Apps von Dritten
Der Konzern lässt Reklame bei Google und anderen Kanälen für Anwendungen externer Entwickler laufen, um den Umsatz zu erhöhen. Die seien informiert, so Apple.
Wer ein Produkt auf den Markt gebracht hat, ist normalerweise selbst derjenige, der es bewirbt. Bei einigen populären Apps im App Store von Apple ist das allerdings nicht der Fall, wie es in einem aktuellen Bericht heißt. Demnach kauft der iPhone-Konzern selbst Reklameflächen auf Google, Facebook und Co., um Programme von Drittanbietern zu bewerben, bei denen ordentliche Umsätze mit In-App-Abonnements winken.
Geheim und leise?
Aufgefallen ist dies einem Kolumnisten des Wirtschaftsblatts Forbes. Apple selbst betont, man agiere so in Absprache mit den Produzenten der Apps. In dem Bericht hieß es, der Konzern agiere "im Geheimen" und "leise". Als Beispiel wird die Anwendung des US-Fernsehsenders HBO genannt. Sucht man Nordamerika mit einem iPhone nach der HBO-Max-App, taucht in der Ergebnisliste neben HBOs eigener Anzeige auch Werbung für die App im App Store auf – geschaltet von Apple selbst.
Apple: Wir dĂĽrfen das
Neu scheint die Strategie allerdings nicht zu sein. In einem Statement zu den Vorwürfen, hier eine Art von "Werbe-Arbitrage" zu fahren, um seine Umsätze im App Store zu erhöhen, teilte der Konzern mit, solche Aktionen betreibe man bereits seit fünf Jahren, zudem seien die Anzeigen klar als vom App Store kommend markiert. Apple zufolge ist das Vorgehen nicht anders als bei Retailern, die für Produkte Reklame machen, die sie von anderen Firmen verkaufen. Dies sei auch in den Developer-Verträgen zulässig.
100 Apps werden beworben
Den Entwicklern sei "vollständig klar", dass für sie Anzeigen geschaltet würden. Das Problem: Wer von den Maßnahmen profitiert und wer nicht, ist offenbar nicht transparent – der Konzern behält sich dies selbst vor. Es geht um große Reklameflächen: Laut Apple selbst wurden 2020 "70 Milliarden Impressions" erzielt. Aktuell unterstützt der Konzern allerdings nur 100 Apps am Stück über Plattformen wie Google, Snapchat, Twitter, TikTok und die Google-Tochter YouTube. Daneben wird über das redaktionelle App-Store-Angebot "und die verschiedenen Apple-Kanäle" die Werbetrommel gerührt. Dies hat oft mit Glück zu tun – und der Qualität der jeweiligen App.
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(bsc)