Mehrere DRAM-Hersteller drosseln ihre Speicherchipproduktion
Weil die Kette der Verlustquartale nicht abreißen will, wollen die DRAM-Hersteller Elpida, Powerchip und Hynix ihre Fertigungsmengen drosseln; teilweise sind auch NAND-Flash-Bauelemente betroffen.
Die kooperierenden Hersteller Elpida und Powerchip Semiconductor (PSC), zurzeit die Nummern drei und sechs in der DRAM-Rangliste, wollen ihre Chipproduktion drosseln. Auch Hynix, der nach Samsung zweitgrößte DRAM-Hersteller, will die Fertigungsmengen reduzieren; hier sollen aber vor allem NAND-Flashes betroffen sein. Das berichten zahlreiche Online-Medien aus den USA, Taiwan und Japan.
Die Umsätze der wenigen verbliebenen DRAM-Hersteller – die acht größten Firmen bedienen über 96 Prozent des Weltmarkts – wollen wegen der seit mehreren Quartalen kontinuierlich fallenden Preise einfach nicht steigen. Hauptursache für den anhaltenden Preiskampf ist die erhebliche Überproduktion, die wiederum mit der gigantischen Fertigungskapazität zusammenhängt, die die DRAM-Produzenten in den vergangenen Jahren aufgebaut haben.
Die meisten DRAM-Hersteller haben versucht, dem DRAM-Preisdruck zu entkommen, indem sie Teile der Produktionsanlagen für NAND-Flash-Speicherchips nutzen, doch weil alle dieselbe Idee hatten, sind auch hier die Preise im Keller. Auch mit beschleunigtem Umstieg auf größere Wafer und Chips mit kleineren Strukturen, um die Fertigungskosten zu mindern, bekommen die Speicherchipfirmen das Anwachsen ihrer operativen Verluste nicht mehr in den Griff.
Ob die Reduktion der Fertigungsmengen die DRAM-Preise wieder stabilisiert, ist umstritten. Manche Branchenkenner behaupten, erst der Ausstieg eines größeren Marktteilnehmers könnte die Ertragskurve wieder ins Plus wenden. Mit SMIC hatte sich im Mai bereits ein kleinerer Zulieferer aus dem Markt verabschiedet. Zurzeit wird darüber spekuliert, dass Elpida oder Micron die Ex-Infineon-Sparte Qimonda übernehmen könnten. Qimonda ist zurzeit mit knapp 9 Prozent Marktanteil der weltweit fünftgrößte DRAM-Hersteller. (ciw)
