Meta geht verstärkt gegen Fake-News von Hamas-Unterstützern vor

Nach Aufforderung durch die EU entfernt der Konzern fast 800.000 Beiträge bei Facebook und Instagram.

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(Bild: Koshiro K/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel geht der Mutterkonzern von Facebook und Instagram verschärft gegen illegale und irreführende Inhalte auf seinen Diensten vor. Laut einer Mitteilung hat das Unternehmen eine spezielle Einsatzzentrale mit Experten, darunter auch solche mit hebräischen oder arabischen Sprachkenntnissen, eingerichtet, um schnell auf die Entwicklungen reagieren zu können. Ziel sei es, Verstöße gegen die Community-Richlinien und Fehlinformationen rasch zu entfernen.

In den drei Tagen nach dem 7. Oktober habe man mehr als 795.000 Inhalte entfernt oder als verstörend markiert, weil sie gegen diese Richtlinien auf Hebräisch und Arabisch verstoßen haben. Im Vergleich zu den zwei Monaten zuvor habe man in den drei Tagen nach dem Angriff pro Tag siebenmal so viele Inhalte auf Hebräisch und Arabisch pro Tag entfernt, die gegen die Richtlinien zu gefährlichen Organisationen und Personen verstoßen hätten.

Um die Sicherheit der von der Hamas entführten Personen nicht zusätzlich zu gefährden, erweitert Meta vorübergehend seine Richtlinien zu Gewalt und Hetze und entfernt Inhalte, in denen sich Geiseln eindeutig identifizieren lassen, wenn der Konzern darauf aufmerksam gemacht wird. Dahinterstehende Konten würden gelöscht.

Außerdem habe man eine Reihe von Instagram-Hashtags eingeschränkt, weil damit verknüpfte Inhalte gegen die Richtlinien verstoßen hätten. Dadurch sind diese Hashtags nicht suchbar – der Inhalt selbst wird jedoch nur entfernt, wenn den Richtlinien zuwiderläuft. Man habe auch die Nutzung der Live-Funktionen für Personen beschränkt, die gegen Bestimmungen verstoßen hätten.

Vorausgegangen war am 11. Oktober eine Warnung von EU-Kommisar Thierry Breton an den Meta-Chef Mark Zuckerberg, die Verbreitung von Desinformationen zu stoppen. Zuckerberg solle dafür sorgen, dass bei Facebook und Instagram illegale Inhalte und Desinformationen rechtzeitig und sorgfältig entfernt werden. Dabei sollten die Plattformen mit den Strafverfolgungsbehörden und Europol kooperieren. Grundlage für die Aufforderung ist der Digital Services Act (DSA). Mit dem Gesetz will die EU Online-Plattformen zwingen, stärker gegen Fake News, Hassreden und Gewaltdarstellungen vorzugehen.

(jes)